Korschenbroich Asylsuchende sollen in Erntehelfer-Unterkunft ziehen

Korschenbroich · Bernd Dieter Schultze muss zeitnah 15 Flüchtlinge im Korschenbroicher Stadtgebiet menschenwürdig unterbringen. "Seit Dienstag gibt es für alle eine gute Lösung", stellt der Erste Beigeordnete auf Anfrage unserer Zeitung fest. Schultze, der Bürgermeister Dick in Verwaltungsentscheidungen vertritt, ist erleichtert. Er hat sich an den Obstbauern Kallen in Glehn gewandt.

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"Die Familie hat die Notsituation der Stadt gesehen und kommt uns entgegen." Schultze ist dankbar, dass er dort nun eine Bleibe für die 15 Asylsuchenden erhält, die er zunächst in der Turnhalle in Lüttenglehn unterbringen wollte.

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Foto: dpa, jst fdt

Bruno und Ulla Kallen beheimaten seit mehr als 30 Jahren Erntehelfer auf ihrem Hof. "Für uns ist das nichts Besonderes. Zur Hochzeit im Sommer bieten wir bis zu 100 - teilweise fremden - Helfern eine Bleibe", sagt die Obstbäuerin auf Anfrage. Auch jetzt sind noch einige polnische Helfer in Glehn - zur Apfelernte und zum Blumen pflanzen. Ulla Kallen spricht von vier bis sechs Wochen, in denen sich der Aufenthalt von Erntehelfern und Flüchtlingen überlappen wird. Doch darin sieht sie kein Problem: "Wir sind alle tolerant und eine große Familie."

Die Stadt Korschenbroich kann damit in Glehn für ihre Asylsuchenden zunächst sieben Containerwohnungen als Provisorium nutzen. Angedacht ist eine Zeitspanne von rund vier Monaten. Damit sowohl die Erntehelfer als auch die Flüchtlinge ihren separaten Bereich haben, sorgt die Stadt zeitnah für einen Küchen-Container sowie eigene Toiletten und Duschen.

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Aktuell sind der Stadt zwei Einzelpersonen zugewiesen worden. "Es kommen aber jeden Tag neue Menschen", sagt Schultze. Er weiß: "Das Aufnahmesoll der Stadt Korschenbroich ist noch nicht erfüllt." Es liegt aktuell bei zehn Personen. "Doch dass kann sich mit den zunehmenden Flüchtlingsströmen auch täglich ändern", weiß der Beigeordnete. Die 15 Männer aus Übergangswohnheimen in Kleinenbroich und Herrenshoff sollen noch in dieser Woche umziehen. Dann soll der vorhandene Wohnraum ertüchtigt werden und für Familie aus Kriegs- und Krisengebieten bereitstehen.

(NGZ)
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