Korschenbroich Autos aus Glehn für Katastrophenschutz

Korschenbroich · 60 Einsatzwagen liefert Baumeister & Trabandt morgen für den Katastrophenschutz aus. Die Geschäftsführung ist zuversichtlich, dass die Firmen-Sanierung nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gelingt.

 Die Geschäftsführer René und Paul Baumeister sowie Jörg Spies mit einem Teil der Wagenflotte, die morgen bei Baumeister & Trabandt in Glehn für den Katastrophenschutz NRW ausgeliefert wird.

Die Geschäftsführer René und Paul Baumeister sowie Jörg Spies mit einem Teil der Wagenflotte, die morgen bei Baumeister & Trabandt in Glehn für den Katastrophenschutz NRW ausgeliefert wird.

Foto: l. Berns

In den Werkshallen wird kräftig gearbeitet, auf dem großen Parkplatz stehen reihenweise elfenbein-farbene Kleinbusse zur Auslieferung bereit. Der Glehner Spezialist für Sonderfahrzeuge "Baumeister & Trabandt" hat jetzt 60 Katastrophenschutzfahrzeuge im Auftrag der Bezirksregierung Düsseldorf mit Funk, Martinshorn und Blaulicht ausgerüstet. Stationiert werden sie in Betreuungsgruppen bei Hilfsorganisationen - dem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, der Johanniter Unfall-Hilfe und dem Arbeiter-Samariter-Bund - im Land. Etwa bei Katastrophen sollen die Betreuungskombis bei der Versorgung von betroffenen, aber nicht verletzten Menschen eingesetzt werden. Morgen werden die unter anderem mit Lautsprecheranlagen ausgestatteten Kleinbusse an der Wankelstraße abgeholt.

"60 Fahrzeuge auf einmal - das ist schon ein größerer Auftrag", erklärt Paul Baumeister, einer der Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens, das im vergangenen Jahr in Schwierigkeiten geriet. Ende November hatte die Firma beim Amtsgericht Düsseldorf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt, als dritter Geschäftsführer wurde Sanierungsfachmann Jörg Spies ins Unternehmen abgeholt. "Das Verfahren soll am 1. Februar beim Amtsgericht eröffnet werden", erklärt Spies. Das Ziel sei nicht die Liquidation des Unternehmens, "sondern die Fortsetzung des Geschäfts und die Bestandssicherung". Zurzeit werde am Sanieurngskonzept und an der Kostenoptimierung gearbeitet. Spies ist zuversichtlich: "Es gibt mehrere potenzielle Investoren, die Interesse an einer Übernahme oder an einer Beteiligung gezeigt hätten. Namen nennt Spies nicht. Ein weiteres Ziel mit Blick auf die Belegschaft: "Die Einschnitte so gering wie möglich zu halten", so Spies. Nach einigen Eigenkündigungen von Mitarbeitern seien zurzeit 105 Menschen im Betrieb beschäftigt, in November waren es 110.

Der Geschäftsbetrieb geht, wie Spies betont, seit dem Antrag "ohne Einschränkungen weiter". Von einer guten Auftragslage spricht Paul Baumeister. "Zurzeit wird für die Polizei und den Katastrophenschutz viel in Sicherheit investiert." Vor Kurzem erst waren etliche Katastrophenschutz-Lastwagen, die Baumeister & und Trabandt ausgerüstet hatte, in Meschede übergeben worden. In einer Werkshalle werden derzeit unter anderem zwei Gerätewagen Technik für die Werkfeuerwehr des Chemiekonzerns Henkel, etwas weiter ein Anhänger für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft als Leitstelle ausgestattet. Daneben stehen einige Transporter für die Polizei in Brandenburg. "Wir rüsten 15 interaktive Streifenwagen aus, die vor allem auf Autobahnen zum Einsatz kommen sollen und einen PC-Arbeitsplatz erhalten", erläutert Geschäftsführer René Baumeister. Ein weiterer Auftrag laut Paul Baumeister: 1600 Polizei-Streifenwagen, die nach ihrem Dienst auf den Straßen "abgerüstet" und danach an zivile Nutzer versteigert werden. Auch Feuerwehren aus dem Rhein-Kreis sind Kunden: Gerade erst ist ein Mannschaftstransportwagen für die Feuerwehr Meerbusch fertig geworden.

(NGZ)
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