Korschenbroich Bahnhofsumbau neu kalkuliert

Korschenbroich · Die Kosten für den behindertengerechten Umbau der Bahnhöfe in Korschenbroich und Kleinenbroich sind neu berechnet. 3,1 Millionen Euro würden fällig, sollten die in der Schublade schlummernden Pläne verwirklicht werden.

Ein Arbeitskreis aus Vertretern von Bahn, Land und der Stadt Korschenbroich soll den ersehnten Umbau der Bahnhöfe in Korschenbroich und Kleinenbroich vorbereiten. Über diesen Vorschlag der SPD muss morgen Abend der Stadtrat entscheiden. Einen Teil der dem Arbeitskreis zugedachten Arbeit hat das Ingenieurbüro Johannes Klee allerdings schon erledigt. Nach Gesprächen zwischen Vertretern von Stadt, Bahn und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat es sich seine schon vor Jahren erstellten Entwürfe für einen behindertengerechten Umbau noch einmal vorgenommen und die aktuellen Kosten neu bestimmt. Ergebnis: In Korschenbroich wären gut 1,4 Millionen Euro nötig, in Kleinenbroich etwa 1,7 Millionen Euro. Zur Jahrtausendwende hatten die Kosten noch bei etwa zwei Millionen Mark pro Bahnhof gelegen.

Die Quellen der Hoffnung

Mit dieser Neuberechnung ist die Stadt dem erhofften Umbau der für Behinderte und gebrechliche Menschen nicht ohne fremde Hilfe zugänglichen Bahnhöfe zwar noch nicht viel näher gekommen. Aber für den Fall einer glücklichen oder politischen Fügung zugunsten des Projektes ist mit der aktualisierten Kalkulation schon mal eine der nötigen Grundlagen für eine zügige Umsetzung getan.

Eine Quelle der Hoffnung: Eines oder mehrere der über 100 Bahnhofsumbauprojekte, die auf einer Investitions-Prioritätenliste vor Korschenbroich stehen, könnte ausfallen. Dann könnten die Korschenbroicher Projekte womöglich vorgezogen und bereits vor dem Jahr 2013 begonnen werden. Die Kleinenbroicher SPD sieht noch eine andere Chance: Im Herbst stehe eine "Fortschreibung" des Investitionsplanes für Bahnhofsumbauten an. Daher bestehe "hier nun die Möglichkeit, dass der barrierefreie Umbau der Bahnhöfe vorgezogen werden könnte."

Die Pläne des Ingenieurbüros Klee sehen neben Außenbahnsteigen auch eine neue Fahrradstation am Korschenbroicher Bahnhof und eine bessere Anbindung an den Busverkehr vor. Besonders wichtig sind Bürgermeister Heinz-Josef Dick freilich die Außenbahnsteige, die für einen behindertengerechten Zugang sorgen würden. "Wenn das gesamte Konzept schrittweise verwirklicht und die Bahnsteige als erstes erstellt würden, wären wir auch schon ein Stück weiter."

Wenn sich die Bahn zu einem Umbau entschließt, würde es etwa drei bis sechs Monate dauern, die genauen Baupläne zu erstellen. Wie lange die Arbeiten dauern würden, ist schwer abzusehen, weil erst einmal ein Zeitplan erstellt werden müsste, zu welchen Zeiten außerhalb des Zugverkehrs gewerkelt werden kann. Möglicherweise sind dafür Fahrplanänderungen und Zugumleitungen nötig.

(RP)
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