Korschenbroich Blutspenden werden in der Ferienzeit knapp

Korschenbroich · Der Ortsverein Korschenbroich verzeichnet in den Sommerferien rund 15 Prozent weniger Blutspenden. Das bereitet dem DRK große Sorgen.

Wer Blut spendet, kann Leben retten. Doch die Spenden sind knapp - vor allem in der Ferienzeit. Auch der Kreisverband Grevenbroich des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat mit einem Spenden-Rückgang in den Sommerferien zu kämpfen. Dieser Rückgang macht sich auch im Stadtgebiet Korschenbroich deutlich bemerkbar. "Zu unseren letzten beiden Terminen kamen rund 15 Prozent weniger Spender als sonst", sagt Karin Scheffler, Vize-Vorsitzende des DRK-Ortsvereins.

Sie erklärt sich den Spenden-Rückgang in den Ferien zum einen mit der Urlaubszeit, zum anderen mit der Hitzewelle, die ausgerechnet genau während der beiden letzten Termine ihren Höhepunkt erreichte. Doch Blutspenden werden immer gebraucht - nicht nur für Menschen, die durch einen Unfall viel Blut verloren haben. "Weitaus mehr Blutspenden werden für die Behandlung von Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen benötigt", erklärt die 56-Jährige. "Und da zählt jeder Milliliter."

Durchschnittlich kommen 300 Menschen pro Quartal zu den Blutspenden in Korschenbroich, Kleinenbroich oder Glehn, also rund 1200 Menschen pro Jahr. Das ist für eine Stadt wie Korschenbroich (insgesamt mehr als 32 000 Einwohner) nicht viel. "Es könnten deutlich mehr sein", betont Karin Scheffler. Sie weiß aus eigener Erfahrung wie wichtig es ist, Blut zu spenden. Sie selbst war einmal auf Medikamente angewiesen, die auf Basis menschlichen Bluts hergestellt wurden.

Das Blut der Spender wird in der Regel innerhalb weniger Stunden weiterverarbeitet. "Noch in der Nacht nach der Blutabnahme untersuchen es Mediziner im Labor", sagt Karin Scheffler, die wegen der sinkenden Spenden-Zahlen schon jetzt für den nächsten Spende-Termin am 23. August, wirbt. An diesem Tag werden die Ehrenamtler und Mediziner des DRK wieder am Gymnasium Station machen. Wer anderen Menschen helfen möchte, kann dort zwischen 9 und 13 Uhr Blut spenden. Erstspender sollten etwa eine Stunde Zeit mitbringen.

Doch wie läuft so eine Blutspende eigentlich ab? "Zuerst müssen zwei Formulare ausgefüllt werden. Dafür sollten Spender unbedingt ihren Personalausweis und - falls vorhanden - auch ihren Blutspendeausweis mitbringen", erzählt Karin Scheffler. Dann folge ein kurzer Gesundheitscheck. Mit einer dünnen Nadel wird anschließend das Blut abgenommen. "Knapp 500 Milliliter. Diese Menge wird allerdings nicht wie mit einer Spritze aus der Vene gezogen. Es fließt natürlich in den Beutel", erläutert die Korschenbroicherin. Wer spendet, erfährt auch seine Blutgruppe - und wird sofort über etwaige Krankheiten informiert, die bei der anschließenden Blutuntersuchung diagnostiziert werden. Spätestens nach 15 Minuten ist der Beutel gefüllt. "Der Körper regeneriert sich schnell. Noch ist niemand umgekippt."

(NGZ)
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