Korschenbroich Bürger besichtigen Flüchtlingsheim

Korschenbroich · Ab Mittwoch sollen die ersten Bewohner die städtischen Unterkünfte an der Rheydter Straße beziehen. Platz bieten die beiden neuen Gebäude für maximal 48 Menschen. Im Herbst dürfte ihre Kapazitätsgrenze schon erreicht sein.

 Reges Bürgerinteresse herrschte gestern Nachmittag bei der Ortsbesichtigung der neuen Flüchtlingsunterkunft an der Rheydter Straße in Neersbroich.

Reges Bürgerinteresse herrschte gestern Nachmittag bei der Ortsbesichtigung der neuen Flüchtlingsunterkunft an der Rheydter Straße in Neersbroich.

Foto: Andreas Baum

Das Übergangswohnheim an der Rheydter Straße in Neersbroich ist so gut wie fertig. Ab kommenden Mittwoch sollen dort die ersten Flüchtlinge wohnen. Gestern hatte die Stadt alle interessierten Bürger zum Ortstermin eingeladen, damit sie sich ein eigenes Bild davon machen können, wie es in einem Übergangswohnheim aussieht.

Zwei Gebäude sollen Platz für insgesamt 48 Flüchtlinge bieten. Es gibt jeweils vier Wohnungen für insgesamt sechs Personen, jeweils einen Raum zum Waschen und Duschen mit abgetrenntem Toilettenbereich, eine Küche sowie drei Aufenthaltsräume. Das sagte Beigeordneter Georg Onkelbach bei der Führung durch die Unterkünfte.

Der Standort an der Rheydter Straße wurde bereits bis 2003 für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Neu ist jedoch, dass die Stadt erstmals die Bürger zur Ortsbesichtigung eingeladen hatte. Bürgermeister Heinz Josef Dick zeigte sich zufrieden mit der Resonanz. Zugleich betonte er, wie "wichtig es ist, dass es auch Bürger gibt, die sich um die Leute vor Ort kümmern".

Diesem Zweck dienen soll kommenden Mittwoch, 1. Juli, ein "Runder Tisch" unter dem Motto "Wir helfen Flüchtlingen aus dem Übergangswohnheim Rheydter Straße". Stattfinden soll er ab 18 Uhr im Klubheim der Sportfreunde Neersbroich, Bruchstraße 37. Koordinatorin ist Petra Köhnen, die stellvertretende Leiterin des Sozialamtes.

Einen "sehr guten Eindruck" von den Flüchtlingsunterkünften hat gestern Nachmittag Klara Meyer gewonnen, die mit ihrem Mann Lorenz die Gelegenheit zur Ortsbesichtigung nutzte. "Die Unterkunft ist menschenwürdig", lautet das Fazit der Meyers. Für Ordnungsamtsleiter Michael Beyer ist die Ausstattung zwar "nicht üppig, aber es ist auch nicht so, wie man es oft im Fernsehen sieht, dass dort Bett an Bett steht." Angesichts von elf bis zwölf Flüchtlingen, die Korschenbroich wöchentlich zugewiesen werden, rechnet Beyer damit, dass der Standort an der Rheydter Straße bis Herbst voll belegt sein wird. Nächster Standort, den die Stadt ins Auge fasst, ist der "Weiße Weg" in Pesch. "Die Ausschreibungen laufen jetzt an", sagt Georg Onkelbach. Auch in Pesch sollen 48 Plätze bereitgestellt werden. In Neersbroich hat es gut ein halbes Jahr gedauert, bis die beiden Gebäude standen, die rund 700 000 Euro gekostet haben. Laut Georg Onkelbach kommt es auch in Pesch darauf an, dass die in Frage kommenden Unternehmen angesichts der aktuell großen Marktnachfrage die Bauteile für die Unterkünfte möglichst zügig liefern können. Dennoch: "Wir sind guter Dinge, dass wir es bis Ende Oktober, Anfang November schaffen", ist der Beigeordnete optimistisch.

Weitere Unterkünfte sind laut Dick geplant. Für das kommende Jahr sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus auf dem Holzkamp-Gelände in Kleinenbroich geschaffen werden.

(NGZ)
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