Korschenbroich Caritas investiert in Pflege und Wohnen

Korschenbroich · Die Zukunft des alten Pfarrhauses ist geklärt: Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wird zum Blickfang eines Neubaus. 17 altengerechte Wohnungen und eine Tagespflege werden am Kirchplatz errichtet. Baubeginn ist im März.

 Das alte Pfarrhaus (l.) im Korschenbroicher Ortsmittelpunkt wird erhalten: Es wird in das Caritas-Vorhaben integriert.

Das alte Pfarrhaus (l.) im Korschenbroicher Ortsmittelpunkt wird erhalten: Es wird in das Caritas-Vorhaben integriert.

Foto: A. Grosch

Die Eingangstüre ist verriegelt, die hohen Fenster sind mit Rollos verschlossen: Ein trauriges Bild bietet das alte Pfarrhaus Kirchgängern und Passanten seit mehr als zehn Jahren. Doch damit ist jetzt Schluss: Schon in der nächsten Woche wird der Garten gerodet, werden die Unternehmen beauftragt und ein Bauzaun am Kirchplatz aufgestellt. Die Baugenehmigung der Stadt stellt der Beigeordnete Georg Onkelbach für die kommende Woche in Aussicht. Der Baubeginn ist für Ende März anvisiert.

Der Caritasverband Mönchengladbach wird am Kirchplatz ein "soziales Zentrum" errichten. Geschäftsführer Frank Polixa spricht von 17 altengerechten Mietwohnungen und einer Tagespflege mit ebenfalls 17 Plätzen für Senioren. "Wir sind bereits seit einigen Jahren mit einem ambulanten Pflegedienst am Kirchplatz vertreten. Durch die Tagespflege und die altengerechten Wohnungen können wir unser Angebotsspektrum vor Ort erheblich erweitern", sagte Polixa gestern.

Überhaupt gab's bei der gemeinsamen Präsentation der Baupläne nur zufriedene Gesichter. Pfarrer Marc Zimmermann, die geschäftsführende Kirchenvorstandsvorsitzende Rita Mielke und ihr Vertreter Klaus Segbert betonten nochmals, dass sich durch den Verkauf des Pfarrhaus-Geländes an die Caritas jetzt der Wunsch der Kirchengemeinde nach einer stimmigen Konzeption im Ensemble von Kirche, Pfarramt und Pfarrzenrum realisieren lasse. "Es war ein langer und über Strecken mühsamer Weg. Aber wir sind überzeugt davon, dass sich das Ringen um eine bestmögliche Lösung ausgezahlt hat", erklärte Mielke. Und Pfarrer Zimmermann, von Hause aus auch Architekt, würdigte die von André Grosch erstellten Baupläne. Zimmermann sprach von einem "respektvollem Umgang" mit der alten Bausubstanz.

Ohne die Stadt, die der Kirchengemeinde im Vorfeld einen schmalen Grundstückstreifen von knapp 700 Quadarameter verkauft hat, wäre das Großprojekt nicht möglich geworden. Schließlich soll der Haupteingang über die Don-Bosco-Straße und nicht über den Kirchplatz zu erreichen sein. Zum Verkaufspreis wollte sich vom Kirchenvorstand gestern niemand äußern. Fest steht hingegen, dass die Caritas ihre gesamte Investition mit vier Millionen Euro beziffert. Sie schafft zudem acht bis zehn neue Arbeitsplätze im Pflegebereich.

Bürgermeister Marc Venten gab sich "hochzufrieden": Für ihn ist die architektonische Verbindung von Alt und Neu ausgesprochen gelungen. "Das alte Pfarrhaus ist im Bestand gesichert", betonte er zudem. Wichtig ist für Venten aber auch, dass mit dem neuen Angebot ab Mitte 2017 stadtweit die erste Tagespflege für Senioren anlaufen kann.

Für den Gladbacher Architekten André Grosch ist das Vier-Millionen-Projekt im Korschenbroicher Ortskern eine Herausforderung: Er hat das Vorhaben in drei zusammenhängende Bauten unterteilt. Dabei hat er sich bewusst an der Optik des Kirchplatzes orientiert. Für die Außenfront hat er dunklen Klinker gewählt, um so das "alte Pfarrhaus als Solitär herauszustellen".

(NGZ)
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