Korschenbroich Claus Schmitz macht es noch einmal

Korschenbroich · In Pesch und in Glehn müssen die Schützen ohne König auskommen. Damit sich das Problem nicht auch für Steinforth-Rubbelrath stellt, trägt Claus Schmitz zum zweiten Mal das Königssilber durchs Doppeldorf - und das mit großer Freude.

 Für Claus Schmitz erfüllt sich nach 23 Jahren ein Traum: Er trägt an der Seite seiner Frau Marita zum zweiten Mal das Königssilber durchs Dorf. Bis zum 21. Januar dauert die Regentschaft, danach übernimmt Kronprinz Christoph Schoenen

Für Claus Schmitz erfüllt sich nach 23 Jahren ein Traum: Er trägt an der Seite seiner Frau Marita zum zweiten Mal das Königssilber durchs Dorf. Bis zum 21. Januar dauert die Regentschaft, danach übernimmt Kronprinz Christoph Schoenen

Foto: KN

Claus Schmitz gehört der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Steinforth-Rubbelrath an. "Seit ich denken kann, bin ich dabei", erinnert sich der heute 65-Jährige. Da es im Dorf keine Edelknaben oder Jungschützen gab, musste er sich etwas gedulden. Als 15-Jähriger wurde er Mitglied, als 16-Jähriger war er erstmals aktiv dabei. Auch wenn aus dem früheren Jäger mittlerweile ein Sappeur geworden ist, schlägt sein Herz fürs Brauchtum und dem damit verbundenen Zusammenhalt im Doppeldorf. Als sich bis Schützenfestmontag noch kein Königsbewerber beim Präsidenten gemeldet hatte, sprang er spontan in die Bresche.

Claus Schmitz ist froh, dass sich seine Frau Marita (64) und er noch ein zweites Mal getraut haben. "Heute erleben wir alles viel, viel intensiver. Wir wissen was, wann und wie passiert", sagt Claus Schmitz und freut sich, nach 23 Jahren erneut das Königssilber durchs Doppeldorf tragen zu dürfen.

Das Königsspiel hatte den gebürtigen Steinforther 1991 so begeistert, dass er insgeheim Jahr für Jahr immer wieder mit dem Gedanken spielte, ein zweites Mal den hölzernen Vogel von der Stange zu holen. Allerdings konnte er seine Frau Marita nicht so wirklich überzeugen. "So ein Fest kann man nicht wiederholen", bekam er regelmäßig zur Antwort. Was seine Frau am Schützenfestmontag dann zum Umdenken veranlasste, hat sich für Claus Schmitz nicht wirklich erschlossen. Doch als sie vorpreschte und ihm sagte: "Mach es doch", gab's auch kein Zurück mehr. Ihr Wunsch, die gleichen Ministerpaare wie vor 23 Jahren zu benennen, wurde rasch erfüllt. Und damit stand der feierlichen Krönung am Festdienstag nichts mehr im Wege. Änni und Friedhelm Hinz sowie Willi und Irene Pelzer halten dem Königspaar seitdem den Rücken frei und weichen ihnen bei Terminen und Einladungen nicht von der Seite.

Auch Marita Schmitz erfreut sich am Königsspiel. Die gebürtige Noithausenerin kommt aus einer Schützenfamilie. Ihr Bruder Willi Esser ist Präsident und Ehrenoberst in Noithausen. So ist sie in doppelter Hinsicht mit den Verpflichtungen vertraut. "Wir haben auch keine 50 oder 60 Termine", sagt sie und lehnt sich entspannt im Gartenstuhl zurück. "Wir leben auf dem Dorf, lassen es alles familiär angehen." Und so gibt es nicht nur Unterstützung vom Königszug, sondern auch von den Kindern Nane (40) und Uli (37), die mit ihren Familien in direkter Nachbarschaft leben. Enkelin Lina-Marie (10) war ebenso begeistert wie Enkel Justus (5), der zum Fest in eigener Uniform aufmarschiert. Für Claus und Marita Schmitz war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Sie regieren noch bis zum 21. Januar. Und machen allen Mut, es ihnen gleich zu tun.

(NGZ)
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