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Korschenbroich Cyber-Mobbing: Schauspieler klären auf

Korschenbroich · Wie schnell man Mitmenschen im Internet verunglimpfen kann oder wie man sich selbst am besten schützt, das erfuhren jetzt 140 Schüler. Die Gruppe "Comic On" zeigte auf Einladung der Bürgerstiftung, was im Ernstfall zu tun ist.

 Theaterstück zum Thema Cyber-Mobbing: Mit "Rausgemobbt.2.0" zeigten Julia Knorst, Anne Müller und Marcel Langer von der Kölner Theatergruppe "Comic On", wie sich Schüler vor den Angriffen im Netz schützen können.

Theaterstück zum Thema Cyber-Mobbing: Mit "Rausgemobbt.2.0" zeigten Julia Knorst, Anne Müller und Marcel Langer von der Kölner Theatergruppe "Comic On", wie sich Schüler vor den Angriffen im Netz schützen können.

Foto: Detlef Ilgner

Cyber-Mobbing kann jeden treffen: durch Verleumdungen oder durch die Veröffentlichung peinlicher Fotos und Videos, die ins Internet gestellt werden. Die Opfer werden damit unter Druck gesetzt, was bis hin zu Erpressung und Drohung gehen kann. Insbesondere Kinder und Jugendliche fühlen sich dem Cyber-Mobbing häufig schutzlos ausgeliefert. Um hier unterstützend einzugreifen, hat die Bürgerstiftung Korschenbroich eine Kölner Theatergruppe beauftragt, das "wichtige Thema", wie es Stiftungsvorsitzender Willy Schellen bezeichnet, in die Korschenbroicher Schulen zu tragen. Gestartet wurde jetzt in der städtischen Hauptschule in Kleinenbroich.

Gut 140 Schüler im Alter von neun bis 16 Jahren wurden in zwei Gruppen unterteilt und szenisch an die Thematik herangeführt. Unter anderem stand das "Recht am eigenen Bild" im Blickpunkt der schauspielerischen Darstellung. Den Schülern wurde schnell bewusst, dass sie ihre Klassenkameraden nicht einfach fotografieren und diese Bilder dann auch noch ungefragt ins Netz stellen dürfen.

Willy Schellen, der fasziniert von der Aufmerksamkeit und den Fragen der Schüler war, stellte nach den beiden Theaterstücken beeindruckt fest: "Das Thema ist hochaktuell und in den Folgen nicht zu unterschätzen. Es war richtig, dass wir als Bürgerstiftung die Ideen von Vorstandsmitglied Simone Einhaus aufgegriffen, die Patenschaft und damit die Finanzierung übernommen haben." Eine ähnliche Veranstaltung soll bereits Ende Februar in der Realschule Kleinenbroich folgen. Ein Termin fürs Gymnasium sei ebenfalls angedacht.

Die Folgen von Cyber-Mobbing können schwerwiegend sein: Sie reichen von der Beschädigung des Selbstwertgefühls und der Angst vor der Schule über psychische Probleme und Depressionen bis hin zur sozialen Isolation. In schlimmen Fällen kann es zu Essstörungen, selbstverletzendem Verhalten und sogar Selbstmordabsichten kommen. Damit es erst gar nicht dazu kommt, machten die Schauspieler Julia Knorst, Anne Müller und Marcel Langer den Schülern Mut, sich jemandem anzuvertrauen. Ihnen gelang es vorbildlich, die Jugendlichen für das Thema zu sensibilisieren. Als Dank gab es neben vielen Fragen auch donnernden Applaus.

Für Jutta Weidemann-Tigges war es eine "ganz tolle und willkommene Aktion". Die stellvertretende Schulleiterin war dankbar, dass Außenstehende das für sie so aktuelle Thema in der Hauptschule in Kleinenbroich aufgegriffen haben. "Wenn Eltern oder Pädagogen etwas anmerken, empfinden die Kinder dies oftmals als belehrend. Wenn ein Schauspieler etwas sagt, hat das für diese Altersgruppe einen anderen Stellenwert, als ein ernstzunehmender Hinweis einer Lehrperson."

(NGZ)
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