Dabei reitet die Schülerin der Gesamtschule Mülfort in Rheydt noch gar nicht lange in diesem Stil. Erst vor rund einem Jahr begann sie, an Western-Turnieren teilzunehmen. Davor war sie bloß "normal geritten", wie sie sagt. Als ihre Eltern jedoch eine Appaloosa-Stute kauften, die für das Westernreiten besonders geeignet ist, stieg sie mithilfe einer Reitlehrerin auf das Westernreiten um.

Dieser Reitstil erfordert eine besondere Verbindung zwischen Reiter und Pferd, da viel weniger Impulse und Kommandos gegeben werden. Bekommt das Pferd beispielsweise den Impuls für Galopp, soll es bis zu einer weiteren Einwirkung des Reiters in diesem Tempo bleiben. Im Englischen Reitstil wird dagegen permanent mit Schenkeln, Kreuz und Zügeln auf das Pferd eingewirkt. Die Pferde müssen beim Westernreiten also möglichst eigenständig arbeiten.

Kein Problem für CT Petunia Chocopops. So heißt Klaras Pferd. "Ich nenne sie aber nur Pittiplatsch", sagt die Korschenbroicherin lachend. Pittiplatsch steht in einem Reitstall in Herrenshoff. Fünf Mal in der Woche ist Klara bei ihrem Pferd, versorgt es und bekommt Reitunterricht. "Pittiplatsch ist ein sehr gelassenes Pferd, der ganze Trubel und die Reisen zu den Turnieren machen ihr nichts aus", sagt Klara Hoppen.

Das Showkostüm für ihre Auftritte bei Turnieren - eine mit Perlen bestickte blaue Jacke und ein schwarzer Cowboyhut - hat die Familie gebraucht gekauft. Ihr stolzer Vater Rainer hat seine Tochter nun auch bei der Wahl zur Korschenbroicher "Sportlerin des Jahres" angemeldet. Der Titel wird am 5. Dezember in der Aula des Gymnasiums Korschenbroich verliehen.

"Sportlerin des Jahres" in ihrer Heimatstadt zu werden, das wäre schon was. An Klaras großen Traum kommt das aber nicht heran. Mit jedem Turnier "erreitet" sich die Schülerin nämlich Punkte und steigt in der Wertung der Westernreitunion auf. "Und bei vielen Punkten bekommt man vielleicht irgendwann einmal eine Einladung zur Weltmeisterschaft nach Texas", sagt Klara Hoppen.