Korschenbroich/Jüchen Das steht zur Wahl: Die Ziele der Parteien

Korschenbroich/Jüchen · Jeweils sechs Parteien bewerben sich bei der Kommunalwahl um Sitze in den Räten von Korschenbroich und Jüchen. Welche Themen sind ihnen besonders wichtig? Welche Ziele verfolgen sie? Hier ein Überblick.

Korschenbroich Bürgermeister Heinz-Josef Dick will im Amt bleiben. Und so lautet auch das Credo des CDU-Wahlprogramms: Dick muss seine Arbeit unbedingt fortsetzen, um Angefangenes zu beenden: etwa ein bereits vorgelegtes Konzept zur Zentralisierung der Verwaltung umsetzen. Oder den Stadtentwicklungsplan fortführen. Außerdem will die CDU die Stadt durch Infrastrukturmaßnahmen "demographiefest" machen, und den Zuzug junger Familien fördern.

Unter dem Motto "Wählen Sie den Wechsel", fordert SPD-Bürgermeisterkandidat Albert Richter die CDU heraus. Die SPD stellt in ihrem Wahlprogramm klar: Alle politischen Forderungen stehen unter einem Finanzierungsvorbehalt, denn eines der Hauptziele ist der Schuldenabbau. Die Partei will den ÖPNV stärken, das Mehrgenerationenwohnen fördern und die Wirtschaftsförderung besser aufstellen.

Die FDP tritt ebenfalls an, das Haushaltsdefizit abzubauen. Die Lösung des Grundwasserproblems soll "vorrangig" über den Stadt- und Kreishaushalt finanziert werden. Grundwasser ist in Korschenbroich parteiübergreifendes Thema. Die Wählergemeinschaft Die Aktive hat sich die Lösung des Problems als wichtigste Forderung ins Parteiprogramm geschrieben. Sie tritt für eine hydraulisches Verfahren ein, das allen Betroffenen helfen soll. Auch bei den Grünen ist die Senkung des Grundwasserspiegels erstes Ziel im Wahlprogramm. Außerdem fordert die Partei eine Fußgängerzone in Korschenbroichs Innenstadt. Auch die Partei "Die Linke" tritt in allen Korschenbroicher Wahlkreisen an. Unter anderem mit der Überzeugung, dass Ein-Euro-Jobs gegen die Menschenwürde verstoßen.

Jüchen CDU-Bürgermeisterkandidat Harald Zillikens hatte nur zwei Monate Zeit für den Wahlkampf - ob das reicht, die absolute Mehrheit der CDU zu verteidigen, wird sich am Sonntag zeigen. Die SPD gibt sich kämpferisch: "Die Bürgermeisterin hat resigniert, der CDU-Kandidat wirft das Handtuch", schreiben die Sozialdemokraten in ihrem Wahlprogramm. Ihr Kandidat Hans-Josef Schneider stehe für die nötige Erneuerung. Die CDU hält dagegen, indem sie auf bisherigen Leistungen in der Kommunalpolitik verweist. Für die Zukunft nehmen sich die Christdemokraten einiges vor: Der Bau einer Umgehungsstraße steht ebenso auf der Agenda wie der Ausbau von Ganztagsangeboten an Schulen und die Schaffung von Gewerbeflächen.

Es sind die Oppositionsparteien, die das Schuldenproblem der Gemeinde Jüchen ansprechen. Wobei die FDP klarstellt, dass Investitionen in Infrastruktur trotz leerer Kassen notwendig sind. Dementsprechend fordert die Partei in ihrem Wahlprogramm die Umgestaltung des Jüchener Marktes, inklusive Verlegung des Busbahnhofes.

Die FWG will einen Tilgungsplan aufstellen, um die Entschuldung voranzutreiben. Außerdem plädiert sie für eine Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes - das soll Unternehmen nach Jüchen locken. Die Grünen verfolgen ihre eigene Wirtschaftspolitik: Die Gemeinde soll in erneuerbare Energien investieren und die Energieeffizienz ihrer Gebäude überprüfen.

Die Partei "Die Linke" versucht erstmals, Sitze im Jüchener Rat zu erringen. Unter anderem wirbt sie für eine Umwandlung der Hauptschule in eine Gesamtschule. Die Linke tritt nicht nur in allen Wahlbezirken mit Kandidaten an, sie stellt mit Heiner Lindgens auch einen Bürgermeisterkandidaten.

(RP/hko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort