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Korschenbroich Der glücklichste Tag für Liebespaare

Korschenbroich · Standesbeamtin Petra Köhnen hat bei ihrer Arbeit schon viel erlebt. Bei ihr schließen Pärchen den Bund fürs Leben.

 Frisch verheiratet: Maggie Gurzynska und Sebastian Buttler haben mit einem eindeutigen Ja vor Standesbeamtin Petra Köhnen (im Hintergrund) den Bund fürs Leben geschlossen. Die beiden haben gerade eine Familie gegründet.

Frisch verheiratet: Maggie Gurzynska und Sebastian Buttler haben mit einem eindeutigen Ja vor Standesbeamtin Petra Köhnen (im Hintergrund) den Bund fürs Leben geschlossen. Die beiden haben gerade eine Familie gegründet.

Foto: berns

Spätestens wenn Petra Köhnen "Nehmen Sie bitte Platz" sagt, steigt im Trauzimmer die Nervosität. Die meisten Brautpaare, die vor ihr sitzen, sind sehr aufgeregt, wenn es losgeht. Verständlicherweise - schließlich erleben sie oft den glücklichsten Tag ihres Lebens, das sie nach wenigen Minuten als Eheleute gemeinsam verbringen möchten. "Im Trauzimmer sage ich den Pärchen gerne etwas Persönliches", erzählt Petra Köhnen, die vielen als stellvertretende Sozialamtsleiterin bekannt ist. Sie ist aber auch Standesbeamtin und damit befugt, Menschen zu verheiraten. "Das ist immer eine schöne Abwechslung. Ich mache das sehr gerne", verrät sie. Auch wenn sie seit 2005 als Standesbeamtin "im Geschäft" ist und Liebespaare "Kraft Gesetzes zu rechtmäßigen Eheleuten" macht, will sie nicht von Routine sprechen: "Für mich ist jede Trauung etwas Besonderes."

Dabei sind die Formalien bei jeder Trauung gleich. Standesgemäß hat sie jetzt auch Maggie Gurzynska im Trauzimmer des Alten Rathauses gefragt: "Ist es Ihr freier Wille, mit dem hier anwesenden Sebastian Buttler die Ehe einzugehen?" Natürlich hat sie Ja gesagt - wie ihr Mann. Und aus Maggie Gurzynska wurde offiziell Maggie Buttler. Die wohl bewegendsten Momente für die beiden: das Anlegen der Trauringe und die Ständchen ihrer Eltern, die sie fast zu Tränen rührten.

Mit dem Verlesen der Niederschrift über der Trauung besiegelt Petra Köhnen die Eheschließungen, bei denen meist einige Hochzeitsgäste - dazu zählen Angehörige und Trauzeugen - anwesend sind. Pannen werden allerdings nicht ins Protokoll aufgenommen. Dabei hat sie schon Vieles erlebt: Manche Männer vergessen vor lauter Aufregung, ihre Braut zu küssen, nachdem sie ihr den Ring angelegt haben. Andere fallen in Ohnmacht. Auch das ist schon einmal in Korschenbroich vorgekommen. "Wir mussten einmal für einen Brautvater den Notarzt rufen. Ihm ging es dann aber schnell wieder gut. Er konnte später auch normal mit allen Hochzeitsgästen feiern", erzählt Petra Köhnen. Ein anderes Mal habe der Fahrer des Brautwagens vergessen, nach dem Parken das Licht auszuschalten. "Als die Gesellschaft dann losfahren wollte, sprang der Motor nicht an, weil die Batterie leer war. Ein Bekannter musste dann Starthilfe geben." Bei den meisten Trauungen läuft jedoch alles glatt. Rund 150 verzeichneten die vier Standesbeamten der Stadt im jetzt zu Ende gehenden Jahr. "Das ist Durchschnitt", sagt Petra Köhnen, die anderen Paaren gerne zum glücklichsten Tag ihres Lebens verhilft.

So schlicht und traditionell in weißem Brautkleid und schwarzem Anzug, wie Maggie und Sebastian Buttler aus Korschenbroich ihre Trauung gefeiert haben, lassen es aber längst nicht alle Pärchen angehen. "Einmal habe ich im Kulturbahnhof ein Rocker-Pärchen verheiratet. Die Gesellschaft stand mit ihren Motorrädern vor dem Bahnhof Spalier", berichtet die Standesbeamtin, die immer wieder auch rührende Geschichten erzählt bekommt. So habe sie schon Brautpaare verheiratet, die schon in ihrer Jugendzeit zusammen waren, sich dann aber über Jahrzehnte aus den Augen verloren und sich schließlich durch einen Zufall wiedergefunden haben - oder Pärchen, die einen tragischen Unfall hinter sich hatten.

(cka)
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