Korschenbroich Deuss: Fachwerkhaus wird abgerissen

Korschenbroich · Entgegen früherer Pläne soll das Fachwerkgebäude von Haus Deuss an der Pescher/Kleinenbroicher Straße abgerissen werden - sein Zustand ist laut Investor schlecht. Im Planungsausschuss ging es auch um den Schutz der Platanen.

 Das Fachwerkgebäude von Haus Deuss soll abgerissen werden.

Das Fachwerkgebäude von Haus Deuss soll abgerissen werden.

Foto: Knappe

Die Pläne des Investors für Haus Deuss in Pesch haben sich erneut zum Teil geändert. Im Oktober wurde bekannt, dass der geplante Hotel-Bau aus wirtschaftlichen Gründen zu den Akten gelegt wurde, statt dessen ist Geschosswohnungsbau vorgesehen. Restaurant und Biergarten sollten erhalten bleiben. Im Planungsausschuss jetzt wurde deutlich, dass für das alte Fachwerkgebäude mit Gaststättenräumen an der Ecke Pescher Straße/Kleinenbroicher Straße doch der Abriss geplant ist. Das bestehende Gebäude ist nach Auffassung des Investors wegen seines schlechten baulichen Zustands mit vertretbarem Aufwand nicht zu erhalten. Und es steht auch nicht unter Denkmalschutz.

Planungsamtsleiter Dieter Hoffmans geht davon aus, dass hier ein neues Gebäude errichtet wird, das ebenfalls gastronomischen Zwecken dient. Unangetastet bleiben der Saal und der Platanengarten.

Wegen der Änderungen beschloss der Planungsausschuss einstimmig die erneute Offenlage des Bebauungsplans "Pescher Straße/Kleinenbroicher Straße". Eine wichtige Frage, die im Ausschuss beantwortet wurde. Die aktuellen Pläne sind mit dem Lärmschutz vereinbar. Das geht aus einem Lärmschutzgutachten vor, das allerdings Auflagen vorsieht. So muss zur Abgrenzung des Platanengartens von der künftigen Wohnbebauung eine 5,60 Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden. Und der Biergarten wird, wie üblich, nur bis 22 Uhr geöffnet sein dürfen. Der Straßenlärm und die Lärmbelastung durch die Gaststätte lassen trotzdem Wohnbebauung zu.

Neu ist auch die veränderte Erschließung für den Pkw-Verkehr. Bislang sollten sowohl die Ein- als auch die Ausfahrt über die Pescher Straße erfolgen, und zwar direkt an dem Kirchengrundstück. Jetzt ist die Zufahrt über die Kleinenbroicher Straße, zwischen Schallschutzmauer und Wohnbebauung, vorgesehen. Die Ausfahrt bleibt wie ursprünglich geplant an der Pescher Straße zwischen Platenengarten und Kirchengrundstück.

Nach dem Verzicht auf eine Einfahrtmöglichkeit dort ist Platz da, der die Platanen schützen soll. Nach einer Sitzungsunterbrechung auf Anregung von Albert Richter (SPD) stimmten alle Fraktionen der erneuten Offenlage zu. Es wurde vereinbart, die Platanen entlang der Grundstücksausfahrt durch eine Hecke zusätzlich abzusichern. Albert Richter hatte zuvor angekündigt, dem Offenlagebeschluss ohne die Absicherung der Platanen nicht zustimmen zu können, auch wenn dies eine Verzögerung des Verfahrens bedeuten würde. "Der Investor hat uns auch schon mehrfach genervt", erklärte er.

Baudezernent Georg Onkelbach versuchte, eine gewisse Skepsis zu zerstreuen: "In unserer Vorlage wird alles geregelt, was es zu regeln gibt. Wir sind hier in keiner Weise im Auftrag des Investors unterwegs."

Karin Gruyters (Die Grünen) wollte wissen, wie man sich den Baukörper an der Kleinenbroicher Straße vorzustellen habe - erlaubt sind dort drei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Baudezernent Georg Onkelbach erklärte, es gebe in der näheren Umgebung mehrere mehrgeschossige Bauten in dieser Höhe. Genaueres, zum Beispiel über die Fassadengestaltung, sei noch nicht bekannt.

(NGZ)
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