Korschenbroich Diakonie löst Engpass mit neuer Kita-Gruppe

Korschenbroich · Die Diakonie baut einen Kindergarten im Holzkamp. Sie löst aber schon jetzt den Versorgungsengpass mit einem Zusatzangebot ab August.

Wer derzeit in der Stadt Korschenbroich einen Kindergartenplatz sucht, für den wird es ganz schön eng. Alle 14 Einrichtungen — davon drei in katholischer Trägerschaft — sind so gut wie ausgebucht. "Der Bedarf ist da." Das hatte Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick schon vor gut einem Jahr erkannt. Als Investor und Betreiber einer neuen Kindertagesstätte konnte der Verwaltungschef zwischenzeitlich die Diakonie als Partner gewinnen. Damit schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Stadt kann ihr Kindertagesstätten-Angebot aufstocken, ohne dauerhaft zu investieren. Zudem kann sie für das künftige Neubaugebiet im Holzkamp mit einer neuen, zwei-gruppigen Kindertagesstätte werben. Doch bevor überhaupt der erste Spatenstich im Holzkamp gesetzt wird, hilft die Diakonie bereits mit einer zusätzlichen Kindergartengruppe aus. Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres — zum 1. August — wird die Kita Hochstraße als Übergangslösung nicht wie zuerst verabredet mit einer, sondern jetzt mit zwei Gruppen bis zur Schließung im Juli 2015 durcharbeiten. "Wir werden eine Zusatzgruppe mit 22 Plätzen in dem Haus anbieten", bestätigte gestern Diakonie-Vorstand Bernd Gellrich auf Nachfrage. Aktuell wird diese Ersatzgruppe mit zehn Jungen und Mädchen starten. Allerdings rechnet Gellrich damit, dass die Reserve bis August noch um einiges zusammenschmilzt. Erleichtert sind die Verantwortlichen nicht nur im Rathaus über die unkomplizierte Lösung, sondern auch im Kreisjugendamt. "Besser ging's einfach nicht", versichert Amtsleiterin Marion Klein. "Die Lösung ist perfekt." Sie spricht von der Kunst, den Kindergartenbedarf bei hoher Nachfrage zu decken, ohne aber teuere Leerstände zu produzieren.

Bernd Gellrich betrachtet die Situation ganz entspannt: "Mit Start in das neue Kita-Jahr im August erfolgt der Trägerwechsel. Wir werden die Pestalozzistraße und die Hochstraße übernehmen." Mit dem Umzug in den Kita-Neubau entfällt der Standort Hochstraße. Schließlich spielt der freiwerdende Bau in den Erweiterungsplänen der Kleinenbroicher Feuerwehr Kleinenbroich eine maßgebliche Rolle.

Die Diakonie investiert in den Kita-Neubau 1,7 Millionen Euro. Gellrich hofft, im Sommer mit dem Projekt beginnen zu können. Erste Pläne hat der Kölner Architekt Walter Maier, der auch die Senioren-Häuser Timon und Tabita konzipiert hat, schon angefertigt. Der Bauantrag fehlt noch. "So weit sind wir noch nicht, wir müssen erst von der Stadt das Grundstück kaufen", so Bernd Gellrich. Den Preis beziffert er mit rund 300 000 Euro.

Die Stadt und auch der Rhein-Kreis beteiligen sich an den Gesamtkosten von 1,7 Millionen Euro. Der Rhein-Kreis steuert aufgrund seines Versorgungsauftrages 650 000 Euro bei, die Stadt 707 700 Euro. Grünes Licht dafür gab's vom Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Bereits gestern traf der Bewilligungsbescheid aus dem Korschenbroicher Rathaus bei der Diakonie ein.

(NGZ)
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