Korschenbroich Die Kleinenbroicher sollen Ideen für einen Bürgerpark sammeln

Korschenbroich · Auf dem alten Kleinenbroicher Friedhof an der Raitz-von-Frentz-Straße wird die Zahl der Gräber, die noch gepflegt werden, überschaubarer: Rund 133 Menschen sollen dort begraben liegen, auf der östlichen Seite des Friedhofs gibt es allerdings nur noch wenige Grabanlagen.

 Werner Ortmann vom Heimatverein sieht die Zukunft des Kleinenbroicher Friedhofs in einem Bürgerpark.

Werner Ortmann vom Heimatverein sieht die Zukunft des Kleinenbroicher Friedhofs in einem Bürgerpark.

Foto: Raupold

Weil Kleinenbroich nicht gerade vor Grünflächen und Parkanlagen strotzt, bringt Heimatvereinsmitglied Werner Ortmann bereits jetzt - 18 Jahre vor Ablauf der Nutzungszeit - die Umgestaltung des Areals ins Gespräch. Sein Vorschlag: Zumindest die östliche Seite soll vor 2036 in einen öffentlichen Park umgewandelt werden.

Als Alternative zu einem ursprünglich vorgeschlagenen Bürgerpark in der Nähe des Seniorenhauses "Haus Tabita" sieht der Kleinenbroicher den Friedhof, der im November 2011 geschlossen wurde, als geeigneten Standort - auch wenn dieser aufgrund der zwischen Friedhof und Wohnbebauung liegenden Landesstraße 381 etwas schwieriger fußläufig zu erreichen ist. "Der Baum-, Strauch- und Heckenbestand auf dem Friedhof ist alt und ökologisch wertvoll", sagt Ortmann und beruft sich auf eine Einschätzung eines Fachmanns der Stadt Korschenbroich. Zudem spricht der 83-Jährige, der im Heimatverein Kleinenbroich sehr engagiert den Arbeitskreis "Umweltschutz, Baudenkmäler, Landschaftspflege" leitet, einige Denkmäler an, die historisch wertvoll sein sollen. "Sie müssen nach Auflassung des Friedhofes als Gestaltungselemente erhalten bleiben."

Als Beispiel nennt Ortmann die Pastorengräber, die in der Mitte des Areals auf einer kleinen Anhöhe liegen, ein großes Hochkreuz, die Gräber bedeutender Persönlichkeiten und die Gräber Gefallener aus den beiden Weltkriegen. Werner Ortmann ist die Sache eine Herzensangelegenheit: Er weiß, dass er mit seinen Vorschlägen auch schon mal aneckt, möchte aber, dass Bürger davon profitieren können. Er macht sich daher für eine rechtzeitige und aktive Bürgerbeteiligung stark: Auch Vereine und Schülergruppen sollen in Sachen Umgestaltung des Friedhofes mit ins Boot geholt werden. Sie könnten ebenfalls Vorschläge einbringen. "Eine aktive Bürgerbeteiligung ist Voraussetzung für die spätere, intensive Nutzung des neuen Bürgerparks", sagt er.

Als Vorbild für einen Bürgerpark in Kleinenbroich könnte der alte Friedhof in Korschenbroich dienen: Die Fläche dort lädt viele Menschen zum Verweilen ein, sie schätzen diese Grünanlage.

(cka)
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