Korschenbroich Die Liedberger Kirche wird 100 Jahre alt

Korschenbroich · In St. Georg gibt's bald Grund zum Feiern: Die Kirche wird im Juni 2015 hundert Jahre alt. Die Vorbereitungen fürs Jubiläum sind angelaufen. Montag trifft sich wieder das Festkomitee um Pfarrer Zimmermann.

 Blick auf die Pfarrkirche St. Georg Liedberg: Das Gotteshaus wurde vor hundert Jahren aus Sandstein erbaut. Das Jubiläum wird 2015 gefeiert.

Blick auf die Pfarrkirche St. Georg Liedberg: Das Gotteshaus wurde vor hundert Jahren aus Sandstein erbaut. Das Jubiläum wird 2015 gefeiert.

Foto: L. Berns

Fast ein Jahr ist es bis zum Jubiläum, aber die Vorbereitungen haben schon begonnen. Noch ist nichts beschlossen, aber der Festausschuss, der Kirchenvorstand und Pfarrer Marc Zimmermann haben das Thema "100 Jahre Pfarrkirche St. Georg" seit zwei Monaten auf dem Schirm. "Wir haben bis jetzt eine Reihe von Vorschlägen gesammelt", sagt Heinz Eicker, der 68-Jährige gehört dem Festausschuss an. Am kommenden Montag findet das nächste Treffen statt.

"Die Vorsitzenden der Vereine werden auch mit eingebunden", verspricht Eicker. Der Liedberger denkt unter anderem an die Bruderschaft, die Feuerwehr, den Heimatverein, aber auch an den Männergesangverein und den Sportverein.

Warum die Vorbereitungen so früh angelaufen sind, machen Vorschläge wie dieser deutlich: So soll eine Festschrift erstellt werden - eine Aufgabe, die mit einem großen Zeitaufwand verbunden ist. Ein weiterer realistischer Vorschlag: Dem "runden Geburtstag" des Gotteshauses aus Liedberger Sandstein angemessen wäre eine Festmesse als Pontifikalhochamt mit dem Bischof oder dem Weihbischof als Gast. Am Vorabend wäre eine Feier im Sandbauernhof denkbar. Heinz Eicker kann sich auch eine Ausstellung in der Schlosskapelle vorstellen. Um eine solche Ausstellung organisieren zu können, müssten die Liedberger Bürger in ihren Fotoalben nach Bildern aus den Anfängen der Kirche suchen - nach Fotos von Trauungen oder Taufen beispielsweise. Sie können schon jetzt im Pfarrbüro abgegeben werden - und werden garantiert zurückgegeben. Nach dem Gottesdienst böte sich ein offizieller Empfang - inklusive Kinderprogramm - an.

Heinz Eicker ist tief in die Geschichte der Kirche eingetaucht. "Sie hatte vor 100 Jahren noch einen ganz anderen Stellenwert als heute", ist seine Erkenntnis. Was aus heutiger Sicht verblüfft: Der Chronist schreibt 1915, im Ersten Weltkrieg, von "hochgestimmten Herzen" am Tage der Einweihung der neuen Kirche. Man hatte sich die Laune vom Krieg offenbar nicht vermiesen lassen.

Die Liedberger waren nicht kleinlich gewesen: "Die vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz genehmigte Hauskollekte ergab 11 000 Mark", ist in der Chronik zu lesen. Freiherr von Fürstenberg hatte der Pfarre 1910 das entsprechende Grundstück auf dem Dahlacker geschenkt. 1911 war der St.-Josephs-Bauverein gegründet worden. Ziel und Zweck: Die Mittel für den Bau der Kirche zu beschaffen.

Wilhelm und Bernd Sültenfuß aus Düsseldorf waren die Architekten des Gotteshauses im gotischen Stil, das bald zu den schönsten seiner Art im weiten Umkreis zählte. Am 22. Mai 1944 wurden bei Luftangriffen die Fenster des Chores und des linken Seitenschiffs zerstört. Und wie präsentiert sich die Kirche heute, im Alter von 99 Jahren? "Sie ist in einem Top-Zustand, ein echtes Schmuckstück", schwärmt Heinz Eicker.

(NGZ)
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