Korschenbroich Die Natur als schöpferische Kraft dargestellt

Korschenbroich · Die Künstlerin Karin Dörre stellt bis zum 3. Juli ihre Werke im Technischen Rathaus aus.

 Sie zeigt ihre Bilder im Technischen Rathaus an der Don-Bosco-Straße 6: die Künstlerin Karin Dörre.

Sie zeigt ihre Bilder im Technischen Rathaus an der Don-Bosco-Straße 6: die Künstlerin Karin Dörre.

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Natur und Landschaft sind Inspirationsquellen für die Künstlerin Karin Dörre. Der Mensch hingegen tritt in ihren Bildwelten zurück - wenn er überhaupt thematisiert ist. Bis zum 3. Juli stellt die in Düsseldorf und Duisburg arbeitende Künstlerin im Rathaus auf Einladung von Kulturamt und des Freundeskreises für Kunst und Kultur aus. Ihre Bilder spiegeln den Erfahrungsschatz vieler Reisen wider. Erst kürzlich kehrte Dörre aus Mittelamerika zurück, bald reist sie etwa nach Israel, weitere Reisen führten sie nach Mexiko, in die Baltischen Staaten, zu den indonesischen Regenwäldern - immer mit Blick auf Lebensräume und Umgebungen. In floralen Strukturen und Landschaftsassoziationen thematisiert sie Bewegung zwischen Zurückhaltung und pulsierender Energie.

"Bei Eindrücken von Landschaft stellen sich Fragen zur Wertigkeit des Menschen, der in die Natur eingreift", sagt die Künstlerin. Nach ihrem Selbstverständnis steht ihr Werk unter dem Einfluss der Gaia-Theorie, einer Übertragung der griechischen Mythologie von der Mutter Erde in die Neuzeit. Darin schwingt auch die Vorstellung, dass die Welt dank ihrer neu schaffenden Kräfte auch ohne Menschen überleben könnte. Die Möglichkeit des ständigen Generierens reflektiert Dörre etwa in verschiedenen Bildebenen, wenn sie über malerisch geschichtete Farbebenen gezeichnete Spuren als Hinweis auf neu wachsende Naturformen legt.

Im Bild "Blue Planet" hat sie über mindestens zehn Farbschichten Transparenz und schillernde Bewegung von Wasser und Lichtreflexen eingefangen. Beigemischter Sand in der Grundierung grau nuancierter Großformate ergibt im Gemisch mit Graphit amorphe Strukturen, denen etwas Willkürliches anhaftet. Während auf den Bildern im Ratssaal florale Elemente dominieren, lassen die Exponate im Foyer vor allem an Wasser, Strand und dynamisch bewegte Himmelszonen denken. Hier ist der Mensch in die Darstellung einbezogen - so klein, als könnte er sich integrieren.

(anw)
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