Korschenbroich Die St.-Josef-Kirche wird 50 Jahre alt

Korschenbroich · Historie und Neuzeit treffen in Steinforth-Rubbelrath zusammen, wenn am 24. September im Doppeldorf das Kirchen-Jubiläum gefeiert wird. Das Gotteshaus wurde seinerzeit innerhalb von 14 Tagen in Fertigbauweise errichtet.

 Sind mit den Vorbereitungen fürs Jubiläum befasst (v. l.): Peter Adamek, Theo Esser und Niklas Hoff in der St.-Josef-Kirche in Steinforth-Rubbelrath.

Sind mit den Vorbereitungen fürs Jubiläum befasst (v. l.): Peter Adamek, Theo Esser und Niklas Hoff in der St.-Josef-Kirche in Steinforth-Rubbelrath.

Foto: L. Berns

Am 24. September feiern die Steinforth-Rubbelrather das Jubiläum der St.- Josef-Kirche, die vor 50 Jahren als Filialkirche von Glehn und als Ersatz für die Vorgängerkirche in Steinforth gebaut worden war. Historie und Neuzeit treffen bei diesem Goldjubiläum aufeinander. Denn gegenüber der St.-Josef-Kirche, die vor 50 Jahren als Fertigbau gesetzt wurde, stand vorher die alte Kirche, die dort 1923 errichtet worden war. "In den 1960er Jahren hatte man für historische Dinge keinen Sinn und vieles wurde entsorgt", bedauert Theo Esser vom Kirchenvorstand mit ein bisschen Wehmut.

Trotzdem sei auch der neue Bau den Gläubigen sehr ans Herz gewachsen, weiß Theo Esser. Und ein paar Relikte aus der Vergangenheit hätten auch im Neubau ihren Platz gefunden. "Die St.-Sebastianus- Bruderschaft und der Kirchenchor fühlen sich hier zu Hause", erzählen Peter Adamek und Niklas Hoff. Bereits 1867 habe es Bestrebungen gegeben, dass das Doppeldorf Steinforth-Rubbelrath von Liedberg "eingepfarrt" werden sollte. Die Bewohner wehrten sich, blieben bei Glehn und wurden eine eigene Kapellengemeinde. 1904 wurde der St.-Josef-Bauverein gegründet, der um Spenden bat und das neue Gotteshaus plante. "1921 erwarb die Pfarre vom Bauer Schillings eine Scheune, aus der zwei Jahre später die St.-Josef-Kirche", erzählt Theo Esser (81). 1945 wurden die Schäden des Krieges beseitigt. Doch 1965 stellte man fest, dass nicht alles fachgerecht repariert worden war. Der zuständige Dombaumeister des Bistums Köln befand eine Renovierung für schwierig und bot von zehn Fertigkirchen, die das Erzbistum Köln bestellt hatte, eine den Steinforth-Rubbelrathern an. "Die Pfarre rodete den Platz, schuf die Fundamente und innerhalb von 14 Tagen stand die neue Kirche", erinnert sich Theo Esser im Gespräch mit unserer Redaktion.

Schweren Herzens habe man Abschied von der alten Kirche genommen und das neue Gotteshaus angenommen. "Doch im Nachhinein waren wir froh, weil es so warm und gemütlich ist", erzählt Esser weiter.

Von außen wirkt der Bau aus Fertigelementen eher schlicht. Doch die Holzdecke und der Holzfußboden strahlen Wärme aus. Vieles aus der alten Kirche sei verschwunden und entsorgt worden. Doch die Orgel wurde gerettet und eingebaut, freut sich Esser. Später sei der Pelikan aus Holz, der schon unter dem Tabernakel der alten Kirche hing, an gleicher Stelle in der neuen platziert worden. "Und bei der Renovierung des Turms vor vier Jahren wurde die alte Glocke gesandstrahlt, in der die Gravierung der Jahreszahl 1774 aufgetaucht ist", erzählt der Steinforther, der alle Gläubigen zum Mitfeiern einlädt.

(NGZ)
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