Korschenbroich Die Stadt will Zebrastreifen jetzt selbst finanzieren

Korschenbroich · Die Eltern der Andreas-Schüler streiten für eine Schulwegsicherung. Der Landesbetrieb sieht keine Notwendigkeit.

Seit Februar setzen sich die Eltern um Britta Keusen für eine verbesserte Schulwegsicherung an der Pescher Straße ein. Sie wollen, dass die Stadt die Querungshilfe durch einen Zebrastreifen ersetzt. Die engagierte Mutter sammelte mehr als 1000 Unterschriften, die dem Bürgermeister vorliegen. Und auch der Ausschuss für Bau- und Verkehr machte bereits im Mai den Weg frei für den Elternwunsch.

Dass allerdings der politische Beschluss allein nicht ausreicht, erklärte die Verwaltung jetzt den Verkehrspolitikern. "Der Landesbetrieb Straßen NRW hält den Zebrastreifen für nicht erforderlich", teilte der Technische Fachbereichsleiter Georg Onkelbach den Ausschussmitgliedern in der jüngsten Sitzung unter Punkt Verschiedenes mit.

Damit ist für Georg Onkelbach das Thema aber noch nicht abgeschlossen. "Wir wollen dem Elternwillen entsprechen", erklärte er mit Nachdruck und erinnerte in dem Zusammenhang an das Unterschriftenpaket und den Beschluss des Fachausschusses. Da die Pescher Straße eine Landesstraße ist, kann die Stadt nicht ohne Zustimmung aktiv werden. "Wir haben den Landesbetrieb angeschrieben und ihm eine Kostenübernahme vorgeschlagen", so Onkelbach weiter. Da die zuständige Referentin noch im Urlaub weilt, gibt es aus Mönchengladbach noch keine abschließende Antwort. Mit der rechnet Onkelbach zum Ende der Herbstferien.

"Die Ablehnung des Zebrastreifens durch den Landesbaubetrieb ist wieder ein trauriges Beispiel für das chaotische Finanzgebaren des Landes NRW. Hier wird rücksichtslos zulasten der Sicherheit unserer Schulkinder gespart. Das ist dreist", schimpft Peter Holzenleuchter (CDU). Für ihn hat die Schulwegsicherung hohe Priorität. Er macht sich für das Anliegen der Eltern in seinem Wahlkreis stark und erklärt auf Anfrage: "Jetzt müssen wir seitens der Stadt ran und eine Lösung herbeiführen."

Auf eine positive Lösung setzt auch Georg Onkelbach. Der Technische Dezernent hofft, dass der Landesbetrieb das Kostenübernahme- Angebot der Stadt Korschenbroich nicht ausschlagen wird.

In die Schulwegsicherung an der Pescher Straße will die Stadt investieren. Onkelbach rechnet mit Kosten von gut 10 000 Euro, die für den Zebrastreifen anfallen würden. Geplant ist - vorausgesetzt der Landesbetrieb Straßen gibt als Baulastträger sein Okay - die Maßnahme sofort umzusetzen. Die vorhandene Querungshilfe bleibt. Der geforderte Zebrastreifen wird dann zwischen die Mittelinsel gelegt. Was die Kosten dabei so hochtreibt, ist die Elektrik. "Wir müssen eine Lampe versetzen, um die Ausleuchtung hinzubekommen", sagt Onkelbach.

(NGZ)
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