Korschenbroich Dirk Kartarius bleibt Vorsitzender des Stadtsportverbandes

Korschenbroich · Der Vereinssport ist kein Auslaufmodell, aber er ist nicht mehr das, was er früher einmal war. Neue Ideen sind gefragt - so könnte man die Rede des Vorsitzenden des Stadtsportverbandes, Dirk Kartarius, auf der Mitgliederversammlung im Haus Schellen auf den Punkt bringen. Kartarius stand kurz darauf nochmals im Fokus - bei den Vorstandswahlen, die in wenigen Minuten über die Bühne gingen. Kartarius wurde ohne Gegenstimme als Vorsitzender im Amt bestätigt, Peter Baukloh bleibt Geschäftsführer, Sven Kurbitz wurde als Kassierer wiedergewählt, Norbert Evertz als Beisitzer. Rita Büttinghaus stand für eine Wiederwahl als Beisitzerin nicht zur Verfügung, neu gewählt wurde Paul Otten.

 Dirk Kartarius, Vorsitzender des Stadtsportverbandes

Dirk Kartarius, Vorsitzender des Stadtsportverbandes

Foto: Wiedner-Runo

Dass aus Sicht von Kartarius 2017 ein gutes Jahr war, hat eine Reihe von Gründen: "Die Zahl der Vereinssportler, die Mitglieder im Stadtsportverband sind, ist wieder über 10.000 gestiegen." Positiv bewertete er auch den neuen Kunstrasenplatz in Kleinenbroich und die Sanierung des Waldstadions in Korschenbroich. Kartarius trat dem Vorwurf anderer Vereine entgegen, die Fußballer würden bevorzugt werden. Die genannten Großprojekte können und konnten durch Bundes- und Landesmittel, aber auch aufgrund der hohen Eigenanteile der Vereine umgesetzt werden.

Dirk Kartarius mahnte die Vereine, "ihre eigenen Hausaufgaben zu erledigen" und gab dazu ein Beispiel: "Vereine beklagen sich über Mitgliederschwund oder Mitgliedermangel, haben aber nicht mal eine Homepage oder wenn, dann eine mit veralteten Informationen." Man müsse sich als Verein den aktuellen Herausforderungen stellen - die Zeiten, wo Menschen ihrem Verein ein Leben lang treu bleiben, seien vorbei.

Der stellvertretende Bürgermeister Albert Richter erklärte in seiner Begrüßung: "Die Mehrheit des Rates würdigt den Sport." Allerdings sei Korschenbroich Stärkungspaktgemeinde. "Wir können deshalb nicht mehr tun, als wir tun." Hermann Josef Baaken, der Vorsitzende des Kreissportbundes, hält es für wichtig, den Ehrenamtlern in den Sportvereinen mehr Wertschätzung entgegenzubringen: "Auch ein Trainer freut sich über ein Dankeschön." Was er beklagte: "Vereinsmitglieder sind heute sehr opportunistisch, für sie ist der Verein ein reiner Dienstleister."

Die stellvertretende Vorsitzende Melanie Schmuck berichtete über das Projekt "KOSPO22", mit dem die Vereine zukunftssicher gemacht werden sollen. Zwei "Runde Tische" habe es 2017 gegeben, einmal ging es um das zunehmende Anspruchsdenken der Mitglieder, beim zweiten Treffen war das Thema "Jugendarbeit im Vorstand". "Junge Leute sind vor allem an zeitlich befristeter Projektarbeit interessiert, an der Lösung konkreter Aufgaben", sagte Schmuck.

Zum Schluss gab es eine überraschende Ehrung: Hans-Peter Walther vom Sportamt der Stadt bekam von Kartarius die Verdienstnadel in Gold samt Urkunde überreicht.

(NGZ)
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