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Korschenbroich Dubais Skyline statt Niederrhein

Korschenbroich · Veronika Jäger hat die ländliche Idylle Raderbroichs gegen Hochhäuser und Hitze eingetauscht. Seit neun Monaten lebt und arbeitet die 24-Jährige in Dubai.

 Veronika Jäger (24) lebt seit neun Monaten in Dubai, im Stadtteil Marina.

Veronika Jäger (24) lebt seit neun Monaten in Dubai, im Stadtteil Marina.

Foto: Jäger

Während sich in ihrem beschaulichen Heimatdorf Raderbroich langsam die Blätter an den Bäumen herbstlich verfärben und es draußen frisch wird, berichtet Veronika Jäger von noch immer stattlichen 42 Grad Celsius und prallem Sonnenschein in Dubai. Vor neun Monaten hatte es die 24-Jährige aus beruflichen Gründen in die Metropole in den Vereinigten Arabischen Emiraten verschlagen. Nun lebt sie dort in der sechsten Etage eines Wolkenkratzers - genauer gesagt: im noblen Stadtteil Marina, etwa 25 Kilometer vom eigentlichen Stadtzentrum Dubais und rund 5000 Kilometer Luftlinie von Korschenbroich entfernt.

"Als ich gefragt wurde, ob ich in Dubai arbeiten möchte, habe ich nicht Nein sagen können", berichtet Veronika Jäger, die für das Unternehmen Henkel dort ist und beruflich mit Menschen aus vielen verschiedenen Nationen zu tun hat. Dazu zählen unter anderem auch Saudi-Arabien, Tunesien, die Türkei und Ägypten.

Meist verständigt sie sich auf Englisch. "Das ist auch in Dubai kein Problem, weil es eine sehr internationale Stadt ist. In Dubai leben viele, die hier nur arbeiten", berichtet Veronika Jäger. "Mich begeistert die Vielfalt. Das multikulturelle Zusammenleben funktioniert hier sehr gut." Die 24-Jährige erzählt jedoch auch von "heftigen Unterschieden" im Vergleich zum alltäglichen Leben in Deutschland: "Wenn ich meine Eltern in Raderbroich besuche, weiß ich die Natur sehr zu schätzen. In Dubai gibt es kaum Grün. Außerdem herrschen hier ganz andere Temperaturen und eine viel höhere Luftfeuchtigkeit."

Einmal habe sie auf ihrem Thermometer mehr als 50 Grad ablesen können. "In den Wintermonaten ist es hier immer noch so heiß wie in Deutschland im Hochsommer", erzählt Veronika Jäger, die deshalb - so wie die meisten Menschen in Dubai - selbst kurze Strecken mit dem Auto zurücklegt und sich von Klimaanlage zu Klimaanlage bewegt. Das Leben in der Stadt sei sehr teuer, doch längst nicht alle Menschen in Dubai seien superreich. "Ich denke, dass es hier viel versteckte Armut gibt", so die 24-Jährige, die etwa von Arbeitern zu berichten weiß, die selbst noch bei extremen Temperaturen um die 50 Grad damit beschäftigt sind, Hochhäuser zu bauen.

Rund 200 Wolkenkratzer und Hochhäuser gibt es im Stadtteil Marina. "Das Haus, in dem ich wohne, hat 41 Etagen", sagt Veronika Jäger, die davon ausgeht, noch zwei bis drei Jahre in Dubai zu leben. An einige Besonderheiten hatte sie sich anfangs erst gewöhnen müssen: Zum Beispiel, dass die Arbeitswoche von Sonntag bis Donnerstag geht und dass Feiertage erst wenige Tage zuvor offiziell bekanntegegeben werden, weil sie sich dort nach dem Mond richten. "Überhaupt hat die Religion für viele Menschen in Dubai einen hohen Stellenwert", sagt Jäger, die von vielen Moscheen, aber auch von katholischen Kirchen berichtet. "Wenn Ramadan ist, darf man sich auf der Straße nicht mehr essend oder trinkend zeigen." Nicht einmal das Kaugummikauen sei dann in der Öffentlichkeit erlaubt. "Wenn Sonnenuntergang ist, finden überall kleine Feste statt, überall wird gemeinsam gegessen, die Stimmung ist dann super", erzählt Jäger, die die Fastenzeit in Dubai schon einmal miterlebt hat. Als Frau muss sie sich in Dubai übrigens nicht verhüllen. "Dubai ist tatsächlich sehr offen für andere Kulturen."

(cka)
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