Korschenbroich Engagierte Schützenhilfe für Flüchtlinge

Korschenbroich · Beim Neujahrsempfang der Bruderschaften St. Katharina und St. Sebastianus sprach Andreas van de Kraan über das soziale Engagement der Schützen für die Flüchtlinge. Bürgermeister Marc Venten stellte Pläne zur Stadtentwicklung vor.

 Gestern Neujahrsempfang der beiden großen Bruderschaften: Während die gut 500 Gäste bereits im Forum auf das neue Jahr anstoßen, stellen sich die Bruderschaftsvorstände mit Königen, Bezirksbundesmeister Horst Thoren (l.) und dem Landtagsabgeordneten Lutz Lienenkämper (3.v.l.) zum Gruppenfoto zusammen.

Gestern Neujahrsempfang der beiden großen Bruderschaften: Während die gut 500 Gäste bereits im Forum auf das neue Jahr anstoßen, stellen sich die Bruderschaftsvorstände mit Königen, Bezirksbundesmeister Horst Thoren (l.) und dem Landtagsabgeordneten Lutz Lienenkämper (3.v.l.) zum Gruppenfoto zusammen.

Foto: Ilgner

Der Auftakt zum Neujahrsempfang in der Aula des Gymnasiums Korschenbroich war dank des klangstarken Auftritts der Musikkapelle Kleinenbroich unter Thomas Lindts Leitung festlich dynamisch und damit ideal für einen optimistischen Start. Sebastianus-Präsident Peter Schlösser hatte zurückgerechnet, dass der erste Neujahrsempfang vor 23 Jahren - wie der gestern - an einem 3. Januar stattgefunden hatte. Da der Tag zugleich sein Geburtstag ist, wurde er von einem Ständchen überrascht.

In der Neujahrsansprache lenkte Andreas van de Kraan, Präsident der St.-Katharina-Junggesellen, den Blick auf die Menschen, "die vor einem System fliehen, das ihnen Existenzen und Hoffnungen raubt". Er zeigte sich überzeugt, dass den Ankömmlingen in Korschenbroich über Einzelpersonen und die Bruderschaften geholfen werden könne, den Traum vom Leben ohne Krieg, Angst und Terror zu leben. Als wirkungsvolle Hilfsmittel empfahl er Worte, Gastfreundschaft und Nächstenliebe.

Dabei führte er Gesten, wie den Aufruf zur Kleiderspende bei einer Versammlung des Pfingstausschusses und zielgerichtete Anfragen über "WhatsApp- Gruppen" als erfolgreiche Beispiele zielgerichteter Unterstützung auf. Er sei stolz darauf, mit Männern aus Syrien Fußball spielen zu können, betonte der Junggesellen-Präsident. In deren Namen übergab er aus dem Spendenerlös des Weihnachtsballs an Bürgermeister Marc Venten einen Scheck über 1000 Euro. Das Geld solle helfen, den Flüchtlingen in Korschenbroich, "Schutz und Heimat zu geben".

Marc Venten griff ebenfalls das Flüchtlingsthema auf. Statt der zunächst prognostizierten 300, hätte die Stadt bis Ende des vergangenen Jahres 730 Menschen unterbringen müssen. Dabei sei es gelungen, auf Zelte zu verzichten. Städtische Mitarbeiter und Bürger hätten die Herausforderungen im besonderen Maße angenommen. "Es geht uns gut in Korschenbroich. Wir haben mit derzeit rund 3,7 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote aller Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss. Gleichzeitig haben wir - nach Meerbusch - die höchsten Pro-Kopf-Einkommen", versicherte Venten, verschwieg aber nicht, dass die Stadtkasse leer sei. Dennoch könne für dieses Jahr auf Steuererhöhungen verzichtet werden.

Für die Stadtentwicklung versprach er die Planung eines Neubaugebietes in Korschenbroich-West und für ein Baugebiet im Kleinenbroicher Holzkamp. Dort sei auch sozialer Wohnraum für die längerfristige Unterbringung von Asylbewerbern vorgesehen. Zum Punkt schnelleres Internet hoffte er, dass es gelinge, den derzeit modernsten Stand der Technik zu erreichen. Der Andreas-Kirchenchor rundete mit Chorsätzen aus Bachs Weihnachtsoratorium sowie Cohens "Halleluja" das musikalische Programm a cappella und zur Klavierbegleitung des Chorleiters Martin Sonnen einfühlsam ab.

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(NGZ)
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