Korschenbroich Erdgasfirma: "Felder bleiben nutzbar"

Korschenbroich · 128 Bürger informierten sich im Rathaus über die von der Firma Open Grid geplante Erdaspipeline, die auch Teile von Korchenbroich durchziehen soll. Bürgermeister Marc Venten hat Verbesserungswünsche für die Trasse durch Glehn.

 Studieren die Trassenführung (v.l.): Unternehmenssprecher Roloff, Beigeordneter Onkelbach und Vize-BM Türks.

Studieren die Trassenführung (v.l.): Unternehmenssprecher Roloff, Beigeordneter Onkelbach und Vize-BM Türks.

Foto: HPR

Die geplante Erdgas-Pipeline streift Mönchengladbach und verläuft über 17,5 Kilometer durch den Rhein-Kreis Neuss. Auch wenn der Korschenbroicher Bürgermeister Marc Venten noch einige Fragen zum anstehenden Planfeststellungsverfahren hat - es soll im Spätsommer anlaufen -, ist der Verwaltungschef mit der Arbeit und der Informationskultur von Open Grid zufrieden, wie er zu verstehen gab. Sein Anliegen formulierte Venten so: "Unser Ziel ist es, dass sich Thyssengas und Open Grid ganz wesentlich an der ursprünglichen Trassenführung orientieren." Lediglich für den Bereich Glehn habe er noch kleine Verbesserungswünsche, sagte Venten, ohne diese zu präzisieren.

Open Grid hatte jetzt erneut zu einer Bürgerinformation eingeladen. Es kamen 128 Bürger ins Technische Rathaus, um sich dort von einem 20-köpfigen-Experten-Team an 13 Info-Tafeln über das 600 Millionen teure Projekt informieren zu lassen. Die Besucher konnten Fragen stellen, Sorgen und Bedenken äußern. "Uns ist es an einer umfassenden Aufklärung gelegen", betonte Open Grid-Sprecher Helmut Roloff wiederholt. Die neue Fernleitung werde nötig, weil die deutschen und niederländischen Erdgasvorkommen zur Neige gingen, hieß es an dem Abend in Korschenbroich. Deshalb müsse vermehrt Gas aus dem Terminal im belgischen Zeebrügge herantransportiert werden, das aus Übersee geliefert wird. Damit werde die erforderliche Umstellung auf das sogenannte H-Gas (High-Caloric-Gas) eingeleitet. "Die Umstellung soll bereits in fünf Jahren abgeschlossen sein", nennt Helmut Roloff das Zeitfenster für das Unternehmensziel.

Die Erdgas-Trasse soll hauptsächlich über Wiesen und Äcker verlegt werden, war ferner zu erfahren. Die Tiefe gab der Unternehmenssprecher mit "mindestens 1,20 Meter" an. "Wir wollen, dass die Landwirte danach ihre Felder wieder entsprechend nutzen können," sagte Roloff. Für die Trassen-Verlegung kalkuliert Open Grid sechs Monate. Begleitet werde der Vorgang von Experten, die die örtlichen Landwirte bei der Einsaat und der späteren Feldnutzung über mindestens drei Jahre hinweg beraten und begleiten würden, hieß es außerdem. Aber auch die Privathaushalte werden langfristig mit dem Thema H-Gas konfrontiert. Venten sagte: "Bei jedem Gaskunden im Stadtgebiet wird die Therme von seinem Anbieter kontrolliert. Es werden gegebenenfalls die Anschlussdüsen eingestellt oder ausgetauscht werden." Die Kosten müsse zunächst die NEW als Anbieter übernehmen.

(NGZ)
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