Korschenbroich Fahrrad-Club: "Tour de France behindert den Radwandertag"
Korschenbroich · Dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Korschenbroich geht es gut. Das wurde jetzt während der Mitgliederversammlung deutlich. So ist die Zahl der Mitglieder im zurückliegenden Jahr von 200 auf 219 gestiegen. Dass die Tour de France auch über Korschenbroicher Gebiet verläuft, sehen die Fahrrad-Freunde jedoch eher leidenschaftslos: Dieses Mega-Event greife stark in eine andere Traditionsveranstaltung durch das Stadtgebiet ein: den Niederrheinischen Radwandertag.
Sprecher Heinz-Josef Dackweiler berichtete vom großen Erfolg der Fahrradwerkstatt: "Sie wird hervorragend angenommen." Alte Drahtesel werden dort auf Vordermann gebracht, um Flüchtlingen ein gewisses Maß an Mobilität zu ermöglichen. Einige von ihnen beteiligen sich auch an den Fahrradreparaturen. So hat sich Nabiullah aus Afghanistan zum Beispiel als besonders talentierter Schrauber erwiesen. Man trifft sich jeden Donnerstag von 9 bis 11.30 Uhr in den Räumen der "Aktion Freizeit für Behinderte" an der Kleinenbroicher Mehrzweckhalle.
Willi Fischer, stets bemüht, die Rolle der Radfahrer und Fußgänger zu stärken, zeigte sich jedoch enttäuscht: "Man kümmert sich immer erst dann um die jeweiligen Belange, wenn was passiert ist."
Am 2. Juli findet der Radwandertag statt - und die Tour de France. Die Profis werden durch Büttgen und dann über die Landstraße 381 durch Kleinenbroich und Korschenbroich Richtung Mönchengladbach fahren. Die Konsequenz dieses Spektakels: Der ADFC kann diesmal keine Touren über Büttgen und Neersen anbieten. Stattdessen soll es eine Tour nach Jüchen geben sowie eventuell eine Kinderstrecke bis Liedberg. Jutta Danners kündigte an, dass es am 27. Januar ein Treffen wegen der Planungen geben werde, erklärte aber schon jetzt: "Es wird in diesem Jahr nicht der normale Niederrheinische Radwandertag sein."
Kassierer Peter Danners hatte auch eine Tourenstatistik für 2016 erstellt. Er fasste die wichtigsten Zahlen zusammen: "Im vergangenen Jahr hat es 45 Touren gegeben - in 2015 waren es noch 52 gewesen. Daran beteiligten sich 465 Mitglieder und 156 Nicht-Mitglieder." Man sei im vergangenen Jahr insgesamt 147 Stunden und 30 Minuten geradelt und habe 1505 Kilometer zurückgelegt. Einige Touren hätten wegen des schlechten Wetters ausfallen müssen. Karl-Heinz Schwenke ist gerade dabei, das neue Tourenprogramm aufzustellen, es soll wie immer im März vorliegen. Veronika Dackweiler, für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, berichtete vom großen Erfolg der ersten "Tour international": "Wir sind mit Asylbewerbern zum Schloss Rheydt geradelt und hatten alle sehr viel Spaß." Eine solche Tour werde es auch in diesem Jahr geben.