Korschenbroich Fahrzeugausrüster meldet Insolvenz an

Korschenbroich · Das Glehner Unternehmen Baumeister & Trabandt hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist es, die Firma an der Wankelstraße mit 110 Mitarbeitern zu sanieren. Zudem wird ein Investor gesucht.

 Polizei, Feuerwehren und Hilfsorganisationen rüstet Baumeister & Trabandt aus. Die Firma muss saniert werden, die Fertigung läuft weiter.

Polizei, Feuerwehren und Hilfsorganisationen rüstet Baumeister & Trabandt aus. Die Firma muss saniert werden, die Fertigung läuft weiter.

Foto: LBER

Das Glehner Unternehmen Baumeister & Trabandt hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist es, die Firma an der Wankelstraße mit 110 Mitarbeitern zu sanieren. Zudem wird ein Investor gesucht.

Polizei, Feuerwehren und Katastrophenschutz-Organisationen in ganz Deutschland rücken mit Fahrzeugen zu Einsätzen aus, die an der Wankelstraße in Glehn ausgerüstet wurden - vom Polizei-Motorrad bis zu großen Feuerwehr-Einsatzleitwagen in Hamburg und Bochum. Doch die Firma Baumeister & Trabandt GmbH hat Probleme. Das Unternehmen mit 110 Beschäftigten hat jetzt beim Amtsgericht Düsseldorf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt.

Zudem hat der Betrieb neben Paul und René Baumeister den Sanierungsfachmann Jörg Spies als dritten Geschäftsführer ins Unternehmen geholt. Zum vorläufigen Sachwalter wurde der Düsseldorfer Rechtsanwalt Frank Kebekus bestellt. "Ziel ist es , das Unternehmen zu sanieren und möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern", erklärt Holger Voskuhl, Pressesprecher der Sanierer. "Die Produktion an der Wankelstraße läuft uneingeschränkt weiter", versichert Voskuhl. Am Dienstag war die Belegschaft informiert worden.

Baumeister & Trabandt fertigt Bauteile und Sonderaufbauten für Fahrzeuge von Behörden und Organisationen - Polizei, Zoll, Feuerwehr, Rettungsdienste und Katastrophenschutz. Der Spezialist rüstet zudem etliche Wagen mit Funksystemen aus. Mehrere hundert Fahrzeuge werden im Jahr bundesweit ausgeliefert. Doch die Umsatzerlöse waren jetzt, wie die Firma informiert, "deutlich eingebrochen". Zwischen den Jahren 2012 und 2014 hatten sie noch zwischen 12,5 Millionen und 14,3 Millionen Euro gelegen.

Als Grund für den Rückgang nennt die Firma "den gleichzeitigen Modellwechsel bei zwei Herstellern und daraus resultierende Verzögerungen bei der Markterprobung der Nachfolgemodelle". Hinzu seien Verluste infolge von Wertberichtigungen im Umlaufvermögen für Entwicklungskosten gekommen. Laut Baumeister & Trabandt wollen die "bisherigen Banken die Restrukturierung wegen des zusätzlichen Finanzbedarfs nicht begleiten".

Ziel ist es nun, das Unternehmen über den Insolvenzantrag von Altlasten zu entschulden und die Voraussetzungen für den Einstieg eines Investors zu schaffen. "Das Vorgehen hat mit einer klassischen Insolvenz nichts zu tun. Es ist ein reines Sanierungsverfahren", betont Sanierungsexperte Jörg Spies von der "pkl Spies Restrukturierung - Insolvenzverwaltung - Rechtsberatung" in Dresden. "Es geht darum, Baumeister und Trabandt zukunftsfähig aufzustellen. Das Unternehmen bietet Produkte an, die auf dem Markt nachgefragt werden. Die Auftragslage ist gut", so Spies. Er arbeitet bereits an einem Sanierungsplan. Zudem würden Gespräche mit potenziellen Investoren laufen.

Das mittelständische Unternehmen ist 1983 in Düsseldorf gegründet worden. Im Jahr 1989 zog der Betrieb ins Industriegebiet Glehn. Der Firmensitz an der Wankelstraße wuchs mit den Jahren auf 6000 Quadratmeter überbaute Fläche und 12.000 Quadratmeter Außenbereich.

(NGZ)
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