Korschenbroich FDP organisiert Bürgerdialog mit Landes-Vize Joachim Stamp

Korschenbroich · In seinem einstündigen Vortrag ging es in Korschenbroich um Bildung, um NRW als Wirtschaftsstandort und um die Innere Sicherheit.

 Die Verantwortlichen des FDP-Stadtverbands um Hanne Wolf-Kluthausen hatten Landes-Vize Joachim Stamp (2.v.l.) zu einem Bürgerdialog in die Alte Schule eingeladen.

Die Verantwortlichen des FDP-Stadtverbands um Hanne Wolf-Kluthausen hatten Landes-Vize Joachim Stamp (2.v.l.) zu einem Bürgerdialog in die Alte Schule eingeladen.

Foto: drlp

Es sei ein Glücksfall, den Stellvertreter von Christian Lindner in Korschenbroich begrüßen zu können, sagte Hanne Wolf-Kluthausen, Fraktionsvorsitzende der FDP Korschenbroich, in ihrem Grußwort. Die Verantwortlichen des FDP-Stadtverbands hatten zu einem Bürgerdialog mit Joachim Stamp, dem stellvertretenden FDP-Fraktionsvorsitzenden im Düsseldorfer Landtag eingeladen, und rund 60 Besucher waren in die Alte Schule gekommen. Joachim Stamp wusste die Zuhörer eloquent in seinen Bann zu ziehen. "Die FDP hat sich neu aufgestellt und geht selbstbewusst in das Wahljahr 2017", sagte er. Dabei verfolge die Partei ein konkretes Ziel: Die drittstärkste Kraft in NRW zu werden. In seinem knapp einstündigen Vortrag konzentrierte er sich dann auf die Politik in Nordrhein-Westfalen. Es ging um Bildung, um NRW als Wirtschaftsstandort und um die Innere Sicherheit. "Die FDP kämpft für den Erhalt der Förderschulen und der Gymnasien", machte Joachim Stamp deutlich und verwahrte sich gegen jede von Ideologie geprägte Schulpolitik.

Im Hinblick auf die Wirtschaftspolitik bezeichnete Stamp die Bürokratie als größtes Hemmnis: "Sie legt sich wie Mehltau über das Land. Es darf nicht sein, dass der bewaffnete Zoll in eine Bäckerei stürmt und prüft, ob alle Zettel ordentlich ausgefüllt sind", betonte er und appellierte an die Landesregierung, nicht allen Unternehmern und Mittelständlern mit Misstrauen zu begegnen. Damit der Mittelstand konkurrenzfähig bleibe, müsse auch der Breitbandausbau schneller vorangehen, sagte er. In der anschließenden Diskussion stand die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung im Vordergrund. Dabei erwies sich Joachim Stamp als kenntnisreich: Er ist selber die Balkan-Route abgefahren, er war auf Lesbos gewesen und in Marokko. Er forderte eine geregelte Einwanderungspolitik für Deutschland. Bürgerkriegsflüchtlinge sollten später zurückkehren, um ihr Land wieder aufzubauen, sagte er. "Und diejenigen, die auf Dauer hier bleiben, müssen wir uns selber aussuchen können", machte er deutlich. Er ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass Menschen, die politisch verfolgt werden, in der Bundesrepublik Deutschland Asyl bekommen müssen.

Im Hinblick auf den Braunkohletagebau plädierte er für einen realistischen Umgang mit Fristen und dem Faktor Zeit. Welche Koalition die FDP in Nordrhein-Westfalen eingehen wird, ließ Joachim Stamp noch offen. Eine Ampelkoalition schloss er allerdings aus: "Wir treten nicht leichtfertig in eine Koalition ein, wenn die Inhalte nicht stimmen", versprach er.

(NGZ)
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