Korschenbroich Firma will Schüler für Kfz-Berufe gewinnen

Korschenbroich · Das Nutzfahrzeug-Unternehmen Erkes kooperiert jetzt mit der Hauptschule. Das Ziel: Nachwuchskräfte für Berufe in der Auto-Branche begeistern. Der Fachkräftemangel ist dort ein Problem. Die Hauptschule setzt auf ihren neuen Partner.

 Kleiner Vorgeschmack auf die Kooperation: Robert (an der Fahrertür) und Sebastian Erkes zeigen Hauptschülern um Berufswahlkoordinator Michael Cisik (links) und Schulleiterin Jutta Weidemann-Tigges (3.v.r., stehend) eine ihrer 500 PS starken Sattelzugmaschinen. Der Lkw ist als klassischer "40-Tonner" auf deutschen Autobahnen unterwegs.

Kleiner Vorgeschmack auf die Kooperation: Robert (an der Fahrertür) und Sebastian Erkes zeigen Hauptschülern um Berufswahlkoordinator Michael Cisik (links) und Schulleiterin Jutta Weidemann-Tigges (3.v.r., stehend) eine ihrer 500 PS starken Sattelzugmaschinen. Der Lkw ist als klassischer "40-Tonner" auf deutschen Autobahnen unterwegs.

Foto: cka

Eigentlich handelt es sich bei der Kraftfahrzeugbranche um eine wachsende. Das macht sich auch bei der Nutzfahrzeugfirma Erkes bemerkbar, die ihren Unternehmenssitz in Glehn hat. Doch die Firma hat Nachwuchssorgen. "Der Fachkräftemangel macht sich bei uns deutlich bemerkbar. Wenn wir in einem Jahr für unsere ausgeschriebenen Stellen zehn Bewerbungen bekommen, ist das viel", sagt Betriebsleiter Robert Erkes, der sich mit seinem Bruder Sebastian, der ebenfalls an der Spitze des Unternehmens steht, einig ist: Sie wollen das Wachstum ihrer Firma über die Ausbildung junger Nachwuchskräfte vorantreiben. Die Brüder wollen deshalb jetzt mit der Hauptschule Kleinenbroich kooperieren und junge Menschen etwa für den Beruf des Kfz-Mechatronikers begeistern.

Die Firma Erkes rennt damit bei der Hauptschule offene Türen ein: Etwa 50 Schüler müssen sich pro Jahr entscheiden, in welche Richtung es beruflich für sie gehen soll. Die meisten entscheiden sich für eine Berufsausbildung. "Beliebt sind vor allem klassische Berufsbilder wie etwa die des Dachdeckers oder der Friseurin", erzählt Michael Cisik, der an der Hauptschule unter anderem als Berufswahlkoordinator aktiv ist. Zu diesen "Klassikern" gehört auch der Beruf des Kfz-Mechatronikers - allerdings fehlte bisher im Pool der Schulkooperationspartner eine Firma, die junge Menschen tatsächlich in diesem Beruf ausbildet. Die Firma Erkes, die noch dazu im Stadtgebiet Korschenbroich recht bekannt ist, ist ein Unternehmen, das jedes Jahr mindestens vier Azubis einstellt - für den Beruf des Kfz-Mechatronikers, der Fachkraft für Lagerlogistik, des Büro- oder des Automobilkaufmannes. "Wir sprechen mit unserem Angebot natürlich nicht nur Jungen an. Bei uns sind auch Mädchen willkommen, die sich interessieren", betont Sebastian Erkes.

Wie die Kooperation mit der Schule genau aussehen soll? "Wir wollen unseren Schülern die Firma Erkes als mögliche Adresse für eine Praktikumsstelle nennen", sagt Michael Cisik. Die Hauptschüler starten bereits in der achten Jahrgangsstufe mit der Berufsorientierung und absolvieren Praktika. "Unser Ziel ist es, die Jugendlichen früh mit den Unternehmen in Kontakt treten zu lassen. Wir hoffen, dass durch die Praktika auch Ausbildungsverhältnisse entstehen." Die Hauptschule bemüht sich seit Jahren um neue Kooperationspartner, die sich unter anderem auch bei den Berufsorientierungstagen in der Schule präsentieren. Derzeit verfügt die Schule über rund 20 lokale Partner, mit denen sie regelmäßig zusammenarbeitet.

Dass die meisten Hauptschüler bereits im Alter von 16 Jahren in die Ausbildung starten, ist aus Sicht der Erkes-Brüder kein Problem: "Wir haben selbst in dem Alter mit unseren Ausbildungen angefangen." Ihnen ist es wichtig, den Schülern den Reiz an der Arbeit mit Nutzfahrzeugen zu vermitteln. "In modernen Lkw steckt jede Menge Hightech. Die Elektronik hat sich in den vergangenen Jahren massiv gesteigert. Es gibt immer neue Entwicklungen - bis hin zum autonomen Fahren", erzählt Robert Erkes, dessen Betrieb über eine Werkstatt, einen Verkauf, eine Vermietung und eine Waschstraße für Fahrzeuge ab einem Gewicht von 2,8 Tonnen verfügt.

(cka)
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