Korschenbroich Flüchtlingsheim an der Schanzer Weide geplant

Korschenbroich · Beim CDU-Treff für Glehn gab es zahlreiche Fragen zu dem geplanten Übergangswohnheim mit 50 Plätzen. Der Bau soll im Sommer starten.

 Am südlichen Rand von Glehn, an der Kreisstraße 29, soll noch in diesem Jahr ein Flüchtlingswohnheim mit rund 50 Plätze entstehen.

Am südlichen Rand von Glehn, an der Kreisstraße 29, soll noch in diesem Jahr ein Flüchtlingswohnheim mit rund 50 Plätze entstehen.

Foto: L. Berns

An der Schanzer Weide am südlichen Rand von Glehn soll - nördlich der Kreisstraße 29 - ein Übergangswohnheim für Flüchtlinge entstehen. Erste Pläne dazu stellte der Ortsverband der Christdemokraten beim CDU-Treff für Glehn in der Gaststätte "Trauscheit" vor. Bei dem Treffen mit rund 35 Besuchern ging es um mehrere Projekte für Glehn, zum Übergangswohnheim gab es aber die meisten Fragen. Ortsverbandschef Wolfgang Kauerz und Kreistagsabgeordneter Wolfgang Wappenschmidt konnten dabei manche Sorgen zerstreuen.

Bereits im Juni soll der Bau des zweigeschossigen Gebäudes starten, die Fertigstellung ist für Dezember dieses Jahres vorgesehen. Das Haus soll Platz für insgesamt rund 50 Menschen bieten. Die Wohneinheiten mit einer Größe von 50 bis 70 Quadratmetern für sechs bis acht Asylbewerber sollen eine Unterbringung von Familien wie auch mehrerer alleinstehender Menschen ermöglichen. "Wir werden darauf achten, dass der Kostenansatz von 800.000 Euro eingehalten wird", erklärte CDU-Ratsfrau Renate Erhart mit Blick auf den gestern Abend tagenden Bauausschuss, der das Thema ebenfalls diskutierte.

Besteht überhaupt für ein weiteres Flüchtlingsheim Bedarf, lautete eine der Fragen in der Runde. "Im Monat werden uns rund 35 Flüchtlinge zugewiesen, wir müssen die Menschen unterbringen", sagte Wolfgang Kauerz. Zurzeit leben in der Stadt 572 Flüchtlinge. Ein Besucher betonte, er unterstütze, "anerkannte Flüchtlinge im Ort zu integrieren", doch er befürchtet, dass ständig wechselnde Asylbewerber im Haus keine Integration ermöglichten. Eine andere Teilnehmerin befürchtete den Zuzug unregistrierter Flüchtlinge. Die Sorge konnte Wappenschmidt ihr nehmen. Das Haus werde keine Erstaufnahmeeinrichtung. "Der Kreis hat informiert, dass den Kommunen künftig nur Asylbewerber, die eine Bleibeperspektive haben, zugewiesen werden sollen", sagte Wappenschmidt. Wie lange die Menschen in den Übergangswohnheimen leben, sei unterschiedlich - und hänge auch davon ab, ob sie später eine Wohnung finden würden. "Wenn wir im Ort auf die Bewohner zugehen, dann gelingt die Integration", sagte ein Teilnehmer. Wie Kauerz betont, plant die Stadt vor Baubeginn eine Info-Versammlung. Eigentlich war an der Schanzer Weide ein größeres Neubaugebiet geplant, doch das Projekt liegt auf Eis. "Die Auflagen der Bezirksregierung für die Entwässerung würden hohe Kosten verursachen", sagte Kauerz.

Ursprünglich sollte ein Vertreter der Stadt zum CDU-Treff kommen.Beigeordneter Georg Onkelbach durfte laut Kauerz aber nicht referieren. Grund sei ein Erlass des NRW-Innenministeriums, nach dem Wahlbeamten vor der Landtagswahl an solchen Veranstaltungen von Parteien nicht teilnehmen dürften, sagte Kauerz verärgert.

(NGZ)
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