Korschenbroich Fotoausstellung in der Reha-Klinik lädt zu einer kleinen Weltreise ein

Korschenbroich · Sven Carstensen reist gerne, und sein größtes Hobby ist seit über 30 Jahren die Fotografie. Erstmals ist jetzt eine Ausstellung mit Impressionen aus aller Welt zu sehen. Im Foyer der Niederrhein-Klinik zeigt der 50-Jährige, der in Mönchengladbach geboren wurde und in Kerpen lebt, ganz besondere Fotografien: Panoramaansichten. So heißt die Ausstellung denn auch "Panoramen der Welt". Was der Betrachter nicht sieht: Die einzelnen Exponate bestehen aus sechs bis 30 Einzelfotos. Die Einzelteile werden mit einer Computersoftware zu einem großen Ganzen zusammengefügt.

Der Wahl-Kerpener arbeitet als Fotograf überwiegend in seinem eigenen Studio mit Models. Dass Menschen auf den in der Niederrhein-Klinik gezeigten Panoramaansichten selten zu finden sind, hat einen Grund: Die beste Software wäre überfordert, wenn einzelne Fotos mit Menschen, die sich bewegen, später zusammengefügt werden sollen. "Ich kann die Leute auf irgendwelchen großen Plätzen ja nicht anweisen, sich einige Minuten lang nicht zu bewegen", sagt der Fotograf, der sein Geld als EDV-Fachmann verdient. Und er verrät, wie es zu dem außergewöhnlichen Format gekommen ist: "Wenn ich aus dem Urlaub zurückkehre und meine Bilder betrachte, stelle ich oft fest, dass die Eindrücke vor Ort größer waren, als es die Bilder vermitteln können." Also entschloss er sich, den Bildern die ihnen gebührende Größe zu verleihen.

Die Motive sind so unterschiedlich wie die Länder, die Sven Carstensen, der auch Vorträge über seine Reisen hält, besucht hat. Während im Studio fast ausschließlich Schwarz-Weiß-Fotos entstehen, widmet sich Carstensen auf Reisen ganz der Farbfotografie. Knallbunt sind seine Bilder aber selten, das Verschwommene, Milchige, Nebelige, die Minuten nach dem Sonnenuntergang und vor dem Sonnenaufgang sind für ihn ebenfalls lohnende Motive. Das trägt mit dazu bei, dass die Ausstellung als sehr facettenreich empfunden wird. Es gibt viel zu entdecken im Foyer der Reha-Klinik an der Regentenstraße 22: Vom Regierungsviertel in Berlin kann der Betrachter eintauchen in die verwunschen wirkende Welt der Tempelanlage Ta Phrom in Kambodscha, die die Natur sich teilweise zurückerobert hat, oder er "reist" zum Death Valley in Nevada, das der Fotograf mittels seiner Technik in seiner ganzen Schönheit und Weite vor den Augen des Betrachters ausgebreitet hat. Mitunter holt Carstensen Motive mit dem Teleobjektiv näher ran, um sie noch besser in Szene setzen zu können. Fremde Welten in ungewohnten Formaten: In der Reha kann bis zum 2. September jeder Besucher seine eigene kleine Weltreise machen.

(barni)
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