Korschenbroich Führungswechsel bei der DJK Kleinenbroich

Korschenbroich · Helmut Storandt (74) trat bei der Wahl gegen Max Neumann (72) an und löst ihn nun nach 16 Jahren als Vereinschef ab.

 Er übernimmt jetzt das Ruder bei der DJK: Helmut Storandt.

Er übernimmt jetzt das Ruder bei der DJK: Helmut Storandt.

Foto: HPR

Max Neumann hatte die Geschicke der DJK Kleinenbroich 16 Jahre lang als Vorsitzender gelenkt und wäre gerne noch für weitere zwei Jahre im Amt geblieben. Bei der Jahreshauptversammlung des Kleinenbroicher Sportvereins gab es jedoch einen Gegenkandidaten für Max Neumann.

Helmut Storandt wurde nicht nur für das Amt des Vorsitzenden vorgeschlagen, er erklärte auch, diese Aufgabe übernehmen zu wollen, falls er gewählt werden würde. Das geschah wenig später und mit deutlicher Mehrheit: Auf den sichtlich enttäuschten Max Neumann entfielen 31 Ja-Stimmen, Storandt bekam 64 Stimmen. Ja, er habe die Wechselstimmung gespürt, ja, er sei zuletzt mitunter noch nicht einmal gegrüßt worden, wenn er ins Vereinsheim kam: Max Neumann hatte geahnt, dass es eng werden würde. Dass sich da hinter den Kulissen etwas zusammenbrauen würde, hatte man ihm zugetragen. Und in seinem Geschäftsbericht wurde deutlich, dass da einiges nicht rund läuft im Verein.

So ist die Mitgliederzahl der DJK Kleinenbroich im Vergleich zum Vorjahr um rund 70 auf jetzt 1153 gesunken. Es habe, so hieß es in der Versammlung, eine Reihe von Abwerbungen gegeben. Eine Karateabteilung gibt es bei der DJK seither nicht mehr. Ebenfalls unerfreulich: "Beide Basketballmannschaften konnten immer wieder nicht in Mannschaftsstärke gegen ihre Gegner antreten, sie haben deshalb aufgegeben. Das ist schade, aber was nicht geht, geht nicht", erklärte Max Neumann (72).

Kassierer Wolfgang Jänsch hatte im Jahr 2015 immerhin einen kleinen Überschuss erwirtschaften können - ein Beweis dafür, dass die vor einem Jahr beschlossene Beitragserhöhung die richtige Entscheidung war.

Während Max Neumann darauf verzichtete, darzulegen, wie er den Verein künftig führen werde, gab Helmut Storandt zu verstehen, dass es Handlungsbedarf gebe. Ein Beispiel: "Es kann nicht sein, dass Abteilungen aufgelöst werden, weil man keinen Konsens erzielt hat." Der aus Wien stammende Wahl-Korschenbroicher, der als Geschäftsführer für große Konzerne gearbeitet hat und der noch zwei Jahre älter als sein Vorgänger ist, kündigte an, "neue Wege zu beschreiten" und "alte Zöpfe abzuschneiden". Der Mann, der leise im Wiener Dialekt spricht, strebt an, jede Abteilung mit einem eigenen Budget auszustatten.

Der Neue preschte vor, indem er Dieter Schardt für das vakante Amt des Vize-Vorsitzenden vorschlug. Da diese Wahl nicht auf der Tagesordnung stand, wurde Schardt zum Geschäftsführer gewählt - auch diese Position war lange unbesetzt. Anna Ferfers-Möller kandidierte nicht wieder als Frauenwartin. Als deutlich wurde, dass niemand für dieses Amt kandidieren würde, beschloss man, künftig auf eine Frauenwartin zu verzichten.

(barni)
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