Korschenbroich Fünf-Jahres-Plan für Freiwillige Feuerwehr

Korschenbroich · Der Brandschutzbedarfsplan ist in Arbeit, im August wird er der Politik vorgestellt. Erstmals wird der Entwurf von einer Firma konzipiert.

 Der Entwurf des neuen Brandschutzbedarfsplans liegt Feuerwehr-Chef Frank Baum schon bereits vor: Das Werk wird im August der Politik vorgestellt.

Der Entwurf des neuen Brandschutzbedarfsplans liegt Feuerwehr-Chef Frank Baum schon bereits vor: Das Werk wird im August der Politik vorgestellt.

Foto: Ilg

Eine perfekte Organisation ist das Fundament guter Arbeit. Das weiß Korschenbroichs Feuerwehr-Chef Frank Baum (42) nur zu genau. Und was für andere die Bibel, ist für den Stadtbrandinspektor der Brandschutzbedarfsplan. Der aktuelle Fünf-Jahres-Plan läuft 2016 aus. Der Neue ist bereits in der Mache. "Er wird der Politik im August vorgestellt", so Baum. Erstmals wird der Plan nicht von der Feuerwehr selbst, sondern von einem Sicherheitsspezialisten erstellt. Die Kaarster Firma Luef & Rinke hat den Auftrag übernommen.

Für Frank Baum ist der neue Weg perfekt: "Man wird schon mal betriebsblind. Da ist es gut, wenn sich ein Neutraler mit den Dingen vor Ort befasst." Bereits zu Zeiten von Rudolf Graaff hatte die Wehrführung diese Vorgehensweise angeregt. Der damalige Beigeordnete hatte dieses Ansinnen unterstützt.

Die Kaarster Sicherheitsfirma hat bislang alles "durchleuchtet": Die Tagesverfügbarkeit kam ebenso auf dem Prüfstand wie die Ausrückzeiten, die Ausstattung von Fahrzeugen und Gebäuden. Dass die Feuerwachen Kleinenbroich und Pesch längst nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen, ist nicht neu - weder für die Verwaltung noch für die Politik. Beide Standorte sollen relativ zeitnah mit neuen Gerätehäusern ausgestattet werden. Der Baubeginn für die Löschgruppe Pesch ist für 2016 angedacht. Ob der Zeitplan realisierbar ist, will Baum aktuell nicht bestätigen. "Die Grundstücksfindung ist noch nicht abgeschlossen."

Für die neue Feuerwache Kleinenbroich stehen für die Planung bereits 100 000 Euro im laufenden Haushalt der Stadt. Allerdings wurde der Betrag mit einem Sperrvermerk versehen, so lange die Standortfrage noch nicht abschließend beantwortet ist. "Den optimalen Standort soll jetzt der Sicherheitsspezialist Luef & Rinke finden", skizziert Baum die Vorgehensweise.

Was den Feuerwehr-Chef bislang besonders freut, ist die erste Einschätzung: "Es sind bei der Feuerwehr keine gravierenden Veränderungen erforderlich." Im Gegenteil: Für die Ausrückzeiten gibt's sogar Bestnoten. Die Vorgabe der Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren, die Hilfsfrist von acht Minuten beim kritischen Wohnungsbrand zu 80 Prozent einzuhalten, können die Freiwilligen im Stadtgebiet noch toppen: "Wir erfüllen diese Vorgabe in 92 Prozent der Fälle."

Im Stadtgebiet zählt die Freiwillige Feuerwehr 308 Mitglieder. Acht davon sind Hauptamtliche, die als Stadtangestelle in der Wache Sandkuhle ihren Dienst versehen. Während der Notruf zunächst in Neuss eingeht, wird das weitere Vorgehen von Korschenbroich aus veranlasst. "Wir verstehen uns auch als Servicestelle der Stadt", so Achim Ennulat (30). "Wenn abends im Rathaus niemand mehr erreichbar ist, sind wir Ansprechpartner für den Bürger. Da reicht die Palette der Anliegen von "mein Ausweis ist abgelaufen" über den verlorenen Schlüssel bis hin zur entlaufenen Katze.

(NGZ)
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