Korschenbroich Generationswechsel beim Jägerzug Edelweiß

Korschenbroich · Jens Onkelbach (25) und Markus Fongern (25) werden heute offiziell die Insignien übergeben.

 Heute erfolgt die offizielle Wachübergabe von (v.l.) Willy Schellen, Heinz Blankenstein, Jens Onkelbach, Markus Fongern und August Schumacher Foto: L. Berns

Heute erfolgt die offizielle Wachübergabe von (v.l.) Willy Schellen, Heinz Blankenstein, Jens Onkelbach, Markus Fongern und August Schumacher Foto: L. Berns

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Der Jägerzug Edelweiß aus Liedberg feiert dieses Jahr sein siebzigjähriges Bestehen. Zeitgleich wird heute auf einem Hof mitten in Liedberg aber auch Abschied gefeiert, ein endgültiger Rückzug aus dem aktiven Vereinsleben. Es ist ein Abschied der vier noch übrig gebliebenen Mitglieder, die ihrem Zug über mehrere Jahrzehnte mit viel Engagement, Leidenschaft und Herzblut angehört haben. Das ist eine unglaublich lange Zeit und trotzdem gibt es tatsächlich noch einen Liedberger, der den Jägerzug im Jahre 1947 mit gegründet hat.

August Schumacher (86) fällt es schwer, sich nach all der Zeit an die genauen Umstände der Gründung zu erinnern. "Es gehörte zum Dorfleben einfach dazu, dass man in einem Verein war", erzählt er. "Man kannte sich aus den Sportvereinen, dort lernten sich die jungen Leute überwiegend kennen." Im Gründungsjahr sollte die erste Kirmes nach dem Krieg stattfinden, daher hatten ein paar junge Männer die Idee, einen Jägerzug zu gründen. August Schumacher war von Anfang an Flügelleutnant, nach 58 Jahren wurde er zum Hauptmann ernannt. Der ehemalige Dachdeckermeister ist kein Mann, der gerne über sich selber erzählt. Das übernimmt sein Zugkamerad Willy Schellen für ihn, der seit 46 Jahren zum Jägerzug gehört: "Er hört das jetzt nicht gerne, aber August ist jemand, der die Zustimmung wirklich aller Liedberger hat. Er ist eine herausragende Persönlichkeit in unserem Dorf." August Schumacher kommentiert das mit einem leisen "lass gut sein", was ihn noch symphytischer macht und einen verstehen lässt, weshalb er so beliebt ist.

Bereits im Jahr 2007 verschwand der Jägerzug Edelweiß aus der Öffentlichkeit. Heinz Blankenstein (82), Willy Schellen (76), August Schumacher und Leo Ehlen (80) waren seitdem als "Die ehemaligen Könige" nur noch als Thron-Gäste auf den Schützenfesten präsent, und unterstützen so den Vereinsvorstand der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft.

Heute geht ein Stück Liedberger Geschichte in Rente. Und trotzdem wird sie weitergehen. Denn seit genau zehn Jahren gibt es den jungen Jägerzug Edelweiß. Jens Onkelbach (25) und Markus Fongern (25) sind von Anfang an dabei: "Wir sind in Liedberg aufgewachsen und haben das Vereinsleben als Kinder kennengelernt", erzählen sie. "Für uns war es klar, dass wir einen Jägerzug gründen wollten." Heinz Blankenstein und August Schumacher kannten einige der jungen Männer. Schnell war die Idee geboren, sie zu Nachfolgern des alten Zuges zu machen. Heute werden die Insignien an die Nachfolger übergeben.

(NGZ)
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