Korschenbroich Gesamtschule: Politiker halten an Kooperation mit Kaarst fest

Korschenbroich · Die städtische Hauptschule in Kleinenbroich soll zum Schuljahr 2016/17 zu einem Teilstandort der Gesamtschule Kaarst-Büttgen werden. Die dafür erforderliche Schulkooperation mit der Nachbarschaft Kaarst wurde jetzt im Hauptausschuss nochmals einstimmig bekräftigt. Doch bis es zu diesem erneuten Bekenntnis kam, wurde im Ausschuss gut eine Stunde kontrovers diskutiert. Den Stein ins Rollen brachte Wolfgang Houben. Der Fraktionschef der Bündnisgrünen sieht die Dependance an der städtischen Hauptschule in Kleinenbroich gefährdet.

Verantwortlich dafür macht Houben Bürgermeister Heinz Josef Dick. Dem Verwaltungschef und gleichzeitig Schuldezernenten warf er vor, Dick habe voreilig die Kooperation mit Kaarst zum Platzen gebracht und bewusst auf eine im Rat am 26. Juni einstimmig beschlossene Elternbefragung verzichtet.

Die Argumentation - teilweise aller Fraktionen - war für Heinz Josef Dick phasenweise nicht mehr nachvollziehbar. Er beteuerte mehrfach: "Ja, ich will den Teilstandort einer Gesamtschule." Und dass es dabei um "seine Idee" gehe, machte Dick auch deutlich. Er wollte aber nicht die Eltern in eine Befragung drängen, ohne ein klares Signal aus Kaarst für die angestrebte Kooperation zu erhalten. Die bisherige Beschlusslage wertete Korschenbroichs Bürgermeister hingegen als eine "charmante Absage". "Die Befragung ist vorbereitet, aber ich will ein deutliches Signal, um die Eltern nicht zu verunsichern", erklärte Dick seine bisherige Zurückhaltung. Klarheit soll es jetzt am Donnerstag geben, wenn sich der Rat der Stadt Kaarst erneut mit dem Schulthema befassen wird. Mit dem Wissen gab's dann auch im Hauptausschuss drei Varianten: Falls der Rat der Stadt Kaarst sich grundsätzlich für eine Dependance-Lösung der Gesamtschule ausspricht, wird die Korschenbroicher Verwaltung beauftragt, parallel zur Elternbefragung eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung eines Teilstandortes der Gesamtschule Kaarst-Büttgen in Kleinenbroich mit Kaarst vorzubereiten. Die Elternbefragung wird dann am Folgetag, am 28. August, gestartet. Die Eltern erhalten ein Begleitschreiben, aus dem die Zustimmung von Kaarst hervorgeht. Sollte die Schulkooperation vom Kaarster Stadtrat nicht thematisiert werden, hält Korschenbroich trotzdem an der Elternbefragung fest. Gibt's am 27. August hingegen keine Zustimmung für die Dependance-Lösung von Seiten der Kaarster, gibt's auch keine Befragung der Korschenbroicher Eltern. Für den Fall, soll Dick den Kontakt zu seinem Amtskollegen Moormann erneut aufnehmen.

(NGZ)
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