Korschenbroich Glehner erforscht Kreuzweg in Pfarrkirche

Korschenbroich · Für das neue Buch von Pfarrer Michael Tewes hat sich Matthias Ahrweiler mit der Darstellung der 14 Stationen in St. Pankratius beschäftigt. Das Kunstwerk in Glehn zählt zu den ältesten und aufwendigsten im ganzen Seelsorgebereich.

 Matthias Ahrweiler aus Glehn hat sich intensiv mit der Kreuzweg-Darstellung in St. Pankratius beschäftigt. Für ein neues Buch hat er die 14 Stationen des Kreuzweges eingehend beschrieben und kommentiert.

Matthias Ahrweiler aus Glehn hat sich intensiv mit der Kreuzweg-Darstellung in St. Pankratius beschäftigt. Für ein neues Buch hat er die 14 Stationen des Kreuzweges eingehend beschrieben und kommentiert.

Foto: lothar berns

Matthias Ahrweiler beschäftigt sich nicht nur an Weihnachten mit dem Glauben: Mehr als 30 Jahre lang hat er in der Bibel geforscht und sich zeitgleich mit der Geschichte der Kirche St. Pankratius in seinem Heimatort Glehn auseinandergesetzt. Was ihn besonders interessiert: Die Darstellung des Kreuzweges, den Jesus genommen hat. Die 14 Stationen von seiner Verurteilung durch den Römer Pontius Pilatus bis hin zur Grablegung sind in den meisten katholischen Kirchen in einer bestimmten Form zu sehen. "Die Darstellung des Kreuzweges in St. Pankratius zählt zu den ältesten im Seelsorgebereich. Außerdem ist sie besonders, weil sie so aufwendig hergestellt wurde", sagt Ahrweiler.

Er gehört zu den Autoren, die am neuen Buch "Viae Crucis" mitgewirkt haben. In dem von Pfarrer Michael Tewes herausgegebenen Werk sind die Kreuzwege der Kirchen in allen sieben Pfarreien des Seelsorgebereiches aufgeführt und werden fachmännisch kommentiert. Matthias Ahrweiler hat den Glehner Teil übernommen und sich vier Monate lang intensiv mit der Darstellung an den Wänden "seiner" Kirche beschäftigt. Tatsächlich ist der ehemalige Leiter der Grundschule Liedberg kein Unbekannter, wenn es um Beiträge zur Heimatgeschichte geht. Zwölf Veröffentlichungen zählt der 80-Jährige - darunter auch die Festschrift zum 100-Jahr-Jubiläum von St. Pankratius. "Ich halte viel von dem neuen Buch über die Kreuzweg-Darstellungen. Es ist interessant, denn der Kreuzweg ist in den einzelnen Kirchen sehr unterschiedlich dargestellt. Manchmal schlicht oder abstrakt, oft aber auch sehr aufwendig und bunt", erzählt der Glehner. Der Kreuzweg in St. Pankratius stamme aus dem Jahr 1884 und sei von einem Künstler geschaffen worden, dessen Name heute nicht mehr bekannt ist.

Die einzelnen Bilder sind etwa 90 mal 90 Zentimeter groß, aus Terrakotta geformt und farbig gestaltet. "Die Darstellung stützt sich im weitesten Sinne auf das Johannesevangelium", sagt der 80-Jährige, der eine Station ganz besonders interessant findet: Es ist die mit der Nummer zwölf. "Zu sehen sind in dieser Darstellung Jesus am Kreuz, links daneben seine trauernde Mutter Maria und der Apostel Johannes und rechts daneben unter anderem ein römischer Hauptmann, der laut Bibel als erster sagt: ,Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn'", erklärt Matthias Ahrweiler.

Zu sehen ist außerdem die vor dem Kreuz kniende Maria von Magdala. "Am übernächsten Tag wird sie als erste von dem wiederauferstandenen Jesus angesprochen." Eigentlich sei Maria von Magdala eine Sünderin gewesen, nach der Begegnung mit Jesus soll sie der Überlieferung nach aber ihr Leben geändert haben. "Diese Darstellung vereint mehrere Bilder miteinander", sagt der Glehner, der alle Stationen im neuen Buch eingehend beschreibt und kommentiert.

(cka)
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