Korschenbroich Glehner Grundschule spielt Fußball-EM

Korschenbroich · 140 Schüler tragen am Tag nach dem Eröffnungsspiel in Frankreich, am 11. Juni, ihre eigene EM aus, ein Kooperationsprojekt mit dem SV Glehn.

 Sie sind bereits fit für die Glehner Europameisterschaft. 140 Jungen und Mädchen treten für zwölf Nationen an, viele Glehner helfen beim Event mit.

Sie sind bereits fit für die Glehner Europameisterschaft. 140 Jungen und Mädchen treten für zwölf Nationen an, viele Glehner helfen beim Event mit.

Foto: L. Berns

Nicht nur in Frankreich, auch in der Gemeinschaftsgrundschule Glehn laufen die Vorbereitungen für die Europameisterschaft auf Hochtouren. Nur einen Tag nach dem Eröffnungsspiel Frankreich gegen Rumänien am 10. Juni treten auf der Glehner Sportanlage zwölf Mannschaften an - von Frankreich und Spanien bis zu Tschechien und der Ukraine und natürlich Deutschland. Die Glehner EM ist ein Kooperationsprojekt der Schule und des SV Glehn.

Noah (9) trägt ein Trikot in den Portugalfarben mit dem Namenszug "Noahldo" auf dem Rücken. Finn hat bereits sein blaues Trikot angelegt. Der Achtjährige spielt für die Ukraine - auch wenn er für das Spiel am 12. Juni gegen die Ukraine der deutschen Elf die Daumen drückt. Fast alles ist bereit für den großen Tag, wenn die zwölf Teams mit ihren Länderflaggen auf dem Fußballplatz unter dem Applaus der Zuschauer einlaufen - rund 400 Eltern und Freunde werden erwartet. "Die Spieler werden an diesem Tag behandelt wie Fußballstars", sagt Norbert Jurczyk, der SV-Jugendleiter organisiert das Event zusammen mit Fabio Fusaro. Der 20-Jährige absolviert beim SV Glehn und in der Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr. Seit dem Jahr 2008 gibt es in Glehn alle zwei Jahre abwechselnd die Schüler-EM und -WM. "Es ist wichtig, dass sich die Kinder viel bewegen. Mit dem Projekt fördern wir aber auch enorm das Gemeinschaftsgefühl", schildert die stellvertretende Schulleiterin Kathrin Beyer. "Unsere ganze Schule ist im EM-Fieber." Und damit meint sie keineswegs nur die Kinder. Eltern stellen die Trainer für die Nationalmannschaften, Trainingscamps werden organisiert. In den Familien wird an den Trikots gearbeitet. Der Schul-Förderverein sorgt fürs Catering, und sogar Fan-Gesänge werden kreiert, um die jungen Nationalspieler anzufeuern. Ein beträchtlicher Teil des Ortes ist eingebunden. "Auf der Sportanlage ist zurzeit mehr los als sonst", sagt Jurczyk. "Die Europameisterschaft ist ein ganzheitliches Projekt."

Das macht auch vor dem Unterricht nicht halt: Die Kinder lernen Wissenswertes über das Land, für das sie am 11. Juni spielen. Die Teams waren bereits im April ausgelost worden. "Ganz professionell, wie für die große EM", so Beyer.

Ein Unterschied zur nun startenden EM in Frankreich: In Glehn spielen auch Mädchen in drei Teams mit, Felicitas (8) etwa tritt für Polen an. Die Mannschaften mit je sechs Spielern spielen zehn oder 15 Minuten. Wenn beispielsweise Erst- gegen Viertklässler antreten, gibt's einen "Nachteilausgleich", einen älteren Torhüter oder einen Spieler mehr auf dem Feld. "Jedes Kind soll ein Erfolgserlebnis haben", betont Jurczyk. Für die Glehner EM-Sieger stehen große Pokale bereit. Vor vier Jahren setzten sich Frankreich bei den Mädchen- und die Ukraine bei den Jungen-Teams durch.

(NGZ)
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