Korschenbroich Glehner Heimatfreunde ohne Museumsleiter

Korschenbroich · Vor erheblichen Veränderungen stehen die Heimatfreunde: Robert Jordan ist als Archivar und Museumsleiter zurückgetreten. Auch andere im Vorstand hören auf. Streit habe es nicht gegeben, sagt Vereinschef Joachim Schröder.

 Robert Jordan hört als Museumsleiter auf - "aus personenbezogenen Gründen".

Robert Jordan hört als Museumsleiter auf - "aus personenbezogenen Gründen".

Foto: L. Berns

Bei der Jahreshauptversammlung der Heimatfreunde Glehn am kommenden Donnerstag dürften Personal-Fragen die zentrale Rolle spielen - auch über die anstehenden Wahlen für einen Teil des Vorstandes hinaus. Robert Jordan, Museumsleiter und Archivar des Heimatvereins, hat seine Ämter niedergelegt - "aus personenbezogenen Gründen", wie er sagt. Details nennt der 64-Jährige nicht.

Das wirft Fragen auf - zumal Jordan nicht der einzige ist, der im Heimatfreunde-Vorstand nicht mehr weitermacht. Mit genau derselben Begründung erklärt Joachim Hildebrandt (57), dass er nicht mehr für das Amt des ersten Schriftführers kandidiert, und sagt seine Frau Astrid Hildebrandt, dass sie ihr Amt als zweite Kassiererin niederlegt.

"Die, die gehen, tun es nicht im Streit", sagt dazu Vereinsvorsitzender Joachim Schröder. "Es gibt immer mal Differenzen, aber das legt sich. Wir sind nicht in den Boxring gestiegen." Nach NGZ-Information hat es Meinungsverschiedenheiten im Vorstand über die Arbeitsweise gegeben, hat Joachim Schröder im Vorstand zudem kürzlich die "Vertrauensfrage" gestellt. Sie soll mit 5:3 für ihn ausgegangen sein. Schröder selbst will dazu keine Auskunft geben. Das Amt des Vorsitzenden gehört zu den Positionen, die am Donnerstag zur Wahl stehen. Joachim Schröder hat erklärt, dass er wieder kandidiert. Die Versammlung beginnt um 20 Uhr in der Gaststätte "Trauscheit", Hauptstraße.

Vor rund zwei Jahren hatte Robert Jordan, der erst wieder in zwei Jahren zur Wahl stehen würde, die Museumsleitung übernommen und Ideen entwickelt. Schon bald realisierte der Verein ein neues Museumskonzept. Die Räumlichkeiten im Alten Rathaus wurden neu gestaltet. Die Bestände wurden gesichtet, gezeigt wird nur noch, was Bezug zum Ort hat. Der große Raum ist Wechselausstellungen vorbehalten. Zusätzlich zu Ausstellungen gab es 2016 kürzere Aktionen wie die Suche nach einem Namen für die "älteste Glehnerin" aus der Eisenzeit, die Scherben ihrer Urne sind im Museum zu sehen. Die Wahl fiel auf den Namen "Glehndana".

Ein Ziel des neuen Museumskonzepts: auch jüngere Menschen für das Museum zu gewinnen. "Robert Jordan hatte gute Ideen, er hat das Museum neu geordnet, für neue Ausstellungsschwerpunkte gesorgt", sagt der Vereinsvorsitzende. Nun stehen die Heimatfreunde vor der Herausforderung, die entstandenen Lücken im Vorstand zu schließen. Für eine Personalfrage gibt es bereits eine Lösung: "Leider macht Heinz Kempermann als erster Kassierer aus beruflichen Gründen nicht weiter", berichtet der Vorsitzende. An Stelle von Kempermann wolle Gerd Tumma, der frühere Kassierer, diese Aufgabe erneut übernehmen. Für andere Positionen gebe es "junge Leute um die 30, die interessiert sind". Der Vorstand solle verjüngt werden, "Ich bin derzeit mit 50 Jahren der Jüngste", sagt Schröder. Wer die Museumsleitung übernehmen wird, "das wissen wir noch nicht". Auch andere Aufgaben warten, schließlich steht das Programm 2017 für das Museum noch nicht. "Das werden wir nach den Wahlen klären, ich möchte dem neuen Vorstand nicht vorgreifen", sagt Schröder.

(NGZ)
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