Korschenbroich Großer Andrang beim Ausverkauf in der "Traube"

Korschenbroich · Alles muss raus. Von Besteck über Teller, Gläser, Deko bis hin zu Tischen und Stühlen: In wenigen Wochen soll das Gasthaus "Zur Traube" in Kleinenbroich leer sein. Gestern startete die große Inventarauflösung, die von dutzenden Kleinenbroichern besucht wurde.

 Die komplette Inneneinrichtung des ehemaligen Borussia-Stammlokals wird verkauft. Gestern fiel der Startschuss, viele Kleinenbroicher waren dabei.

Die komplette Inneneinrichtung des ehemaligen Borussia-Stammlokals wird verkauft. Gestern fiel der Startschuss, viele Kleinenbroicher waren dabei.

Foto: ilg

"Mit so einem großen Ansturm hätten wir nicht gerechnet", sagt Wilhelm Kohlen, der den Überblick behielt. Denn: Es stehen hunderte Artikel in verschiedenen Räumen zum Verkauf.

Jedes Möbelstück trägt ein Preisschild, ab 10 Uhr wurde gestern morgen verhandelt, eingepackt oder reserviert. Die Betreiber-Familie um die Trauben-Chefin Christel Kohlen (79) hatte sich bereits Ende Mai von den Kunden des Lokals verabschiedet. "Ich möchte das Restaurant nicht mehr weiterführen", erzählt Christel Kohlen. Die Gründe dafür sind verschieden - in erster Linie möchte die 79-Jährige jetzt aber etwas kürzer treten. "Für mich kommt eine Übernahme nicht in Frage, weil sich das Geschäft nicht mehr rentiert", ergänzt ihr Sohn Wilhelm Kohlen (49).

Gemeinsam verkaufen sie auch an den nächsten drei Sonntagen die gesamte Einrichtung des 1386 erstmals erwähnten Restaurants. "Was nicht weggeht, wird an gemeinnützige Organisationen gegeben oder entsorgt", erklärt Wilhelm Kohlen. So wurde die "Traube" gestern zum Magneten für Schnäppchen- und Souvenirjäger. Und auch Stammkunden haben noch einmal vorbeigeschaut, um sich von dem ehemaligen Borussia-Stammlokal zu verabschieden. "Es ist ein komisches Gefühl. Ich habe hier 2007 meine Hochzeit gefeiert", sagte Nicola Schäfer, die mit ihrem Mann Volker günstig zehn Stühle ergattern konnte. Alte Autogrammkarten der Borussia-Fußballer sind übrigens nicht erhältlich. "Solche Dinge bleiben als Andenken in Familienbesitz", betont Wilhelm Kohlen, dem der Abschied von vielen Dingen schwerfällt. Wie es in Sachen "Traube" weitergeht, sei noch ungewiss.

(cka)
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