Korschenbroich Großfackeln der Glehner Schützen werden nun museumsreif

Korschenbroich · Die Glehner können morgen in Erinnerungen schwelgen. Im Heimatmuseum an der Bachstraße 12 wird eine Ausstellung präsentiert, die einen Blick auf die Fackelzüge der vergangenen Jahrzehnte wirft. Mehr als 200 Fotos von über 70 Großfackeln aus der Zeit von 1971 bis 2017 sind dort zu sehen. Ergänzt wird die Ausstellung durch verschiedene Teile und Figuren des jüngsten Fackelzuges.

 Gerhard Tumma vom Heimatverein mit einigen von insgesamt mehr als 200 Großfackel-Fotos, die morgen im Museum zu sehen sein werden.

Gerhard Tumma vom Heimatverein mit einigen von insgesamt mehr als 200 Großfackel-Fotos, die morgen im Museum zu sehen sein werden.

Foto: kvm

Der Großfackelbau hat in Glehn Tradition. 1949 wurde im Ort erstmals ein Festzelt errichtet, zwei Jahre später wurden bereits zehn Großfackeln gebaut. Den ersten Preis erhielt damals der Jägerzug "Waidmannsheil" aus Schlich, der ein prächtiges Füllhorn auf einen Wagen aufgebaut hatte. In späteren Jahrzehnten wurden die Großfackeln immer anspruchsvoller und thematisierten an den Schützenfest-Samstagen in humorvoll-kritischer Weise das Ortsgeschehen.

"Die ausgestellten Bilder lassen nochmals die auf den Fackeln dargestellten Geschichten aus dem Alltag aufleben und rufen alte Erinnerungen wach", sagt Gerhard Tumma, einer der vier Archivare des Heimatvereins. So wurde etwa 1983 darüber spekuliert, ob im alten Glehner Rathaus wohl ein McDonald's-Imbiss Einzug halten würde. Und 1984 wurde das Anwesen von "Heidefürst Walter" (Steinmetzer) auf einer Großfackel des Jägerzuges "Freiwild" als Party-Location in höchsten Tönen gelobt. Wie man weiß, ist auf diesem früher wildromantischen Areal - der "Glehner Heide" - inzwischen ein Gewerbegebiet im Bau.

War im Jahr 2000 der Kreisel im Ortskern beim Jägerzug "Freiwild" ein Thema, hatte der Jägerzug "Mer halde zesamme" eine Fackel gebaut, die einen enttäuschten Pfarrer Johannes Istel zeigte. Der Grund war die Fußballbegeisterung der Glehner - und dass alle Spiele damals für den Sonntagmorgen zur Gottesdienstzeit angesetzt waren. 2010 hatten gleich mehrere Schützenzüge den neuen Bürgerbus zum Thema, und der Jägerzug "Freiwild" titulierte ihn sogar als "Tokloth & Schellen-Reisen." "Die Großfackeln sind der Höhepunkt zum Fest-Auftakt, und wir freuen uns, diese Ausstellung präsentieren zu können", sagt Gerhard Tumma.

Entgegen der ursprünglichen Planung wird die Ausstellung nochmals am 29. Oktober gezeigt. Zu diesem Termin war ursprünglich die Ausstellung der Martinsfackeln aller drei Kindergärten vorgesehen, die nun am 26. November von 14 bis 17 Uhr stattfinden wird. Mehr als 200 Fackeln werden zu sehen sein.

(kvm)
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