Korschenbroich Grüne wollen Bürger aufrütteln

Korschenbroich · Zwölf Parteimitglieder und Gäste kamen zum Gesprächsabend in den "Anker".

Auf der heimischen Couch ist es sicherlich gemütlich und nett, doch wer dort zu lange sitzt, kann nichts zum Besseren wenden: Deshalb lud der Korschenbroicher Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen unter dem launischen Titel "Runter von der Couch" in die Gaststätte "Zum Anker" ein. Es war die zweite Gesprächsrunde mit der ausdrücklichen Aufforderung, Gedanken kreisen zu lassen und so kreative Ideen zu entwickeln. Willkommen waren ausdrücklich nicht nur Fraktionsmitglieder, sondern alle, die mit persönlichem Einsatz in der Gruppe etwas bewirken wollen.

Das erste Treffen sei sehr produktiv gewesen, stellte Fraktionsvorsitzender Wolfgang Houben rückblickend fest. Er betonte, Gast und keine treibende Kraft zu sein, um die parteiübergreifende Offenheit zu unterstreichen. Ebenso sahen es die Fraktionsvertreter Jochen Andretzky und Sabine Lufen. Gekommen waren zwölf Interessenten, unter ihnen Oliver Sitt, Initiator von "41352 Korschenbroich - Einfach besser leben", und die parteilose Bernadette Acht, aus der Überzeugung heraus: "Es muss etwas passieren in meinem Leben und gegen den Rechtsruck," sagte sie.

Trump und Brexit waren Stichwortgeber für den Einstieg in die Gesprächsrunde. Dann aber drang llka Andretzky auf Struktur bei der Themensuche. Der promovierte Biologe Georg Waldmann, der 2015 für die Grünen als Bürgermeister kandidierte, zeigte sich besorgt angesichts der Atomkraft in den Nachbarländern. "Wenn da etwas passiert, bekommen wir die volle Dröhnung ab. Hier passiert mir in unserer Politik zu wenig. Das Thema berührt mich umso mehr als meine Frau aus Japan kommt", sagte der Sachkundige Bürger im Umwelt- und Kulturausschuss. Lutz Kypke, früher aktiv bei den Grünen und der Partei "in Treue verbunden", verwies auf den Hambacher Forst mit der Widerstandsbewegung gegen die rheinische Braunkohle. Er versprach, für den Herbst eine gemeinsame Fahrt dorthin zu organisieren. Es gab Vorschläge, bereits bestehende Aktionen in der Flüchtlingsarbeit zu unterstützten.

Großes Interesse fand Bernadette Achts Anregung, in Korschenbroich viele Mitstreiter für ein verbindendes Zeichen gegen den politisch rechten Rand zu setzen. Auf den Impuls, inspiriert von der Kerzenaktion nach dem Terroranschlag in Berlin, folgten im Brainstorming gute Ansätze. In wenigen Wochen soll ein weiteres Treffen im "Anker" übers Internet angekündigt werden.

(NGZ)
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