Korschenbroich Grüne wollen "fahrradfreundliche Stadt"

Korschenbroich · Korschenbroich soll fahrradfreundlicher werden. Dafür machen sich die Bündnisgrünen stark. Wenn heute die Verkehrsexperten tagen, wird die Fraktion einen Vorstoß machen. Zunächst wird ein Prädikat für die Stadt angestrebt.

 Die Grünen wollen Korschenbroich "fahrradfreundlicher" machen (v.l): Dafür setzen sich Jochen Andretzky, Angela Stein-Ulrich, Martin Kresse, Lucas Stollenwerk, Hanne Wilbertz, Sabine Lufen und Fraktionschef Wolfgang Houben ein.

Die Grünen wollen Korschenbroich "fahrradfreundlicher" machen (v.l): Dafür setzen sich Jochen Andretzky, Angela Stein-Ulrich, Martin Kresse, Lucas Stollenwerk, Hanne Wilbertz, Sabine Lufen und Fraktionschef Wolfgang Houben ein.

Foto: KN

Der Rhein-Kreis Neuss ist Mitglied in der "Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW". Rommerskirchen und Dormagen gehören der AGFS schon an. Meerbusch hat die Mitgliedschaft vorbereitet und Mönchengladbach strebt sie an. Jetzt soll Korschenbroich nachziehen. Das ist das Ziel der Bündnisgrünen. Allerdings will sich die Ratsfraktion um ihren Vorsitzenden Wolfgang Houben nicht nur mit dem Prädikat "Fahrradfreundliche Stadt" begnügen. "Wir wollen alles rund ums Fahrrad in der Politik als Dauerthema etablieren", erklärt Houben auf Anfrage.

Der erste Vorstoß ist für heute geplant. Wenn der Bau- und Verkehrsausschuss um 18 Uhr zusammenkommt, wird Ratsmitglied Jochen Andretzky einen umfassenden Antrag vorlegen. In acht Schritten soll Korschenbroich zu einer "fahrrad- und fußgängerfreundlichen Stadt" werden. Die Grundlage dafür soll unter anderem ein Radverkehrskonzept bilden, dass nach seinen Vorstellungen die Verwaltung erarbeiten müsse. Auswirkungen auf den Haushalt sind für die Bündnisgrünen nur bedingt erkennbar. "Der Antrag führt nicht unmittelbar zu Mehrausgaben", heißt es dann auch in dem Schriftstück, das der Redaktion vorliegt. "Vorrangig geht es um die explizite Berücksichtigung des Rad- und Fußgängerverkehrs bei Planungen und Maßnahmen." Sollten Kosten anfallen, müsse der Stadtrat entscheiden. Und weiter heißt es: "Für viele Maßnahmen stehen Fördermittel zur Verfügung." Eine noch zu bildende Arbeitsgruppe soll sich dauerhaft und nachhaltig mit dem Thema befassen. Nach Houbens Vorstellungen werden dort Vertreter aus Politik, Verwaltung und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) eng zusammenarbeiten. Weitere Vertreter von Polizei, Schulen, Kitas oder der Landwirtschaft werden von Fall zu Fall eingebunden. "Die Arbeitsgruppe Rad- und Fußgängerverkehr übernimmt die Funktion einer Schulwegkommission", erklärt Houben den angedachten Status. "Wege zu Kitas und Schulen sind auf Sicherheit und gute Erreichbarkeit zu prüfen, Schwachstellen sind abzustellen, Verbesserungsvorschläge umzusetzen." Auch aus werbewirksamen Gründen wird der Titel "Fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt" für Korschenbroich von den Bündnisgrünen angestrebt.

Für Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick ist das Fahrrad-Thema nicht neu. "Wir haben dazu in der Vergangenheit einiges bewegt." Er erinnert unter anderem an den neuen Radweg entlang der Kreisstraße 4. Zudem plane der Kreis Ähnliches für den Bereich Kleinenbroich.

Die städtischen Finanzen haben für Bürgermeister Heinz Josef Dick allerdings "oberste Priorität". "Wir können nur das umsetzen, was der Haushalt hergibt. Wir sind Stärkungspakt-Kommune und müssen die Bedingungen des Landes einhalten."

(NGZ)
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