Korschenbroich Hecke mit klebriger Substanz ruiniert

Korschenbroich · Adamanita und Friedhelm Halter suchen den Verursacher: "Wir werden jetzt Anzeige erstatten."

 Fühlen sich unwohl und von den Behörden alleingelassen: das Ehepaar Halter vor ihrer Hecke. Foto: Wiedner-Runo

Fühlen sich unwohl und von den Behörden alleingelassen: das Ehepaar Halter vor ihrer Hecke. Foto: Wiedner-Runo

Foto: Ruth Wiedner-Runo

Eine 13 Meter lange Mischhecke trennt seit 1968 den Vorgarten vom öffentlichen Gehweg an der Jan-van-Werth-Straße 9 in Kleinenbroich. Die stattliche Hecke, die sich seither mehr als drei Meter in den Himmel reckt, hat in den zurückliegenden Wochen gehörig an Glanz verloren. "Unsere Hecke wurde mutwillig zerstört", sind sich die Hauseigentümer Adamanita (44) und Friedhelm Halter (58) einig.

Sie kamen aus dem Sommerurlaub und mussten zusehen, wie die Hecke von Tag zu Tag mehr an Farbe verlor - das satte Grüne in ein trauriges Braun wechselte. Adamanita Halter spricht von einer durchsichtigen, klebrigen, übelriechenden Substanz, die quer über viele der Pflanzen verteilt worden war.

"Wir sind ratlos, wir fühlen uns allein gelassen", erklärt Friedhelm Halter gegenüber unserer Redaktion. "Wir wissen immer noch nicht, um welche Substanz es sich handelt." Da der 58-Jährige auch mehrfach tote Vögel auf seinem Rasen fand, geht er davon aus, "dass es sich um eine giftige Chemikalie handelt". Wissen tut er es aber nicht. Ein Anruf beim Umweltamt der Stadt Korschenbroich brachte ihn nicht weiter. Theo Verjans verwies das Ehepaar an die Untere Landschaftsbehörde. Das war am 28. August. Bereits einen Tag später gab es Mailpost vom Rhein-Kreis Neuss: Ulrich Schmitz riet dem besorgten Ehepaar, beim Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW vorzusprechen. Doch auch dort fühlte sich das Ehepaar nicht gut aufgehoben. "Zeit für einen Ortstermin gibt es nicht, dabei hätten wir Hilfe gebraucht", sagt der 58-Jährige. "Der Regen in den zurückliegenden Wochen hat die für uns undefinierbare Substanz nun in den Boden und damit auch in den Abwasserkanal gespült."

"Ich bin schon verwundert, dass der Vorgang nach Wochen jetzt wieder zur Sprache kommt", erklärt der Technische Beigeordnete der Stadt, Georg Onkelbach, auf Anfrage. Er bestätigt aber: "Herr Verjans hat sich Ende August völlig richtig verhalten. Wir können nicht ermitteln. Das ist ganz klar Sache des Rhein-Kreises Neuss." Für Onkelbach ist aber auch klar: "Liegt ein Straftatbestand vor, muss von den Betroffenen auch eine entsprechende Strafanzeige gestellt werden." Und genau das will Friedhelm Halter jetzt auch tun: "Ich werde am Montag bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstatten."

(-wi)
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