Gestern also das neue Ornat. Ganz schön aufregend der Termin. Aber auch heiter. Die weiße Strumpfhose ist immer ein Thema. Männer tragen sie ja sonst nicht so offensichtlich. Zeelen macht sich einen Spaß daraus. Diese Hose passt wie angegossen, darüber sitzt die Bänderhose, darüber dann das Wams. Noch sind die prunkvollen gepluderten Ärmel nicht angenäht, noch muss Schnitt-Techniker Lars Zimmermann immer wieder Maß nehmen. "Es dauert einige Termine, bis alles sitzt", weiß auch sein Chef Helmut Hintzen. Maß nehmen, zuchneiden, den Rohling wieder anprobieren, die genaue Passform abstimmen, wieder alles auseinandernehmen, ändern, die handgearbeitete Stickerei aufsetzen, wieder alles zusammennähen, die Bordüren und Goldtressen aufsetzen, die nächste Zwischenprobe - und ganz langsam wird was aus dem neuen Ornat. Was seine Zeit braucht, kostet auch sein Geld. Der neue Prinz muss mehrere tausend Euro für das gute Stück zahlen, das er auch durch die ganze Session tragen soll.

Bei der Stoffauswahl sucht Hintzen immer nur das Beste aus. "Wir nehmen ganz hochwertigen Satin, der etwa 60 Euro den Meter kostet - nicht den billigen Karnevalssatin." Seit 1884 ist das Unternehmen Hintzen an der Hindenburgstraße in Korschenbroich der Experte für Uniformen, Garde- oder Tanzmariechen-Kostüme und eben die Prinzenornate. Das Düsseldorfer Carnevals-Comitee ist schon seit Jahrzehnten Stammkunde, ebenso das Kölner Dreigestirn oder das Duisburger Prinzenpaar. Diese drei Prinzen-Outfits unterscheiden sich übrigens nicht. "Außer im Stadtwappen auf der Brust", erklärt Lars Zimmermann und holt schon mal das Düsseldorfer Logo für Zeelen. Fehlen nur noch die Schuhe. Auch die gibt's bei Hintzen. Düsseldorfs künftiger Prinz hat Größe 43,5. Er trägt die Variante mit dem nicht ganz so hohen Absatz. Wenn alles sitzt und passt, geht es zum Fotografen. Und dann ist es nicht mehr lang bis zum 14. November, dem Tag der Prinzenpaar-Kürung.