Korschenbroich Im Repair-Café werden defekte Elektro-Geräte wieder fit gemacht

Korschenbroich · Was macht man heutzutage in Deutschland mit Toastern, Wasserkochern oder Kaffeemaschinen, wenn sie kaputt sind? Die wenigsten Menschen würden diese Dinge zur Reparatur bringen, sondern sie wohl eher mit dem nächsten Sperrmüll entsorgen. Diese Vorgehensweise ist nichts für Gerhard Klein, Verantwortlicher für das Repair-Cafe, das nun Kleinenbroicher Gemeindehaus stattfand. "Schon als Kind und Jugendlicher habe ich alles auseinandergenommen, nichts war vor mir sicher."

 Bruno Braun und Wolf Dietrich Hirsch bei Reparaturarbeiten an defekten Elektrogeräten.

Bruno Braun und Wolf Dietrich Hirsch bei Reparaturarbeiten an defekten Elektrogeräten.

Foto: ilgner

Denn hinter dem Repair-Cafe steckt nicht nur die Idee, kaputte Dinge zu reparieren. Dahinter steckt eine Lebensanschauung, der sich immer mehr Menschen anschließen. "Es geht darum, achtsam und nachhaltig mit seinen Sachen umzugehen", erklärt Klein. So gibt es auch das sogenannte Upcycling, bei dem aus Abfällen neue Produkte entwickelt werden. Oder das Urban Gardening, bei dem trostlose Ecken in Städten zu grünen Oasen umgewandelt werden. Auch im Kleinenbroicher Repair-Cafe sind es ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter, die ihre Hilfe anbieten, um Computer, Heizlüfter, Uhren, Nähmaschinen oder Dampfreiniger wieder in Gang zu bringen.

Ingeborg Rademacher aus Kleinenbroich ist sehr dankbar für so viel Engagement. Sie möchte ihr Bügeleisen reparieren lassen. "Ich traue mich an Vieles ran, aber von elektrischen Sachen lasse ich die Finger", erzählt sie. Maria Bergmanns ist sogar aus Grevenbroich gekommen, um einen Drucker reparieren zu lassen. "Mein Mann hat im Internet über das Repair-Cafe gelesen, seitdem wollten wir das ausprobieren." Händler sind Maria Bergmanns zu teuer und es dauert ihr zu lange, bis man sein Gerät wieder mit nach Hause nehmen kann.

Gerhard Klein hat einen Wunsch für die Zukunft Cafés: "Es wäre schön, wenn wir einen festen Raum hätten. Dann könnten wir unser teilweise auch wertvolles Werkzeug unterstellen und müssten es nicht immer herumfahren. Und wir hätten all unser Werkzeug vor Ort."

(dge)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort