Korschenbroich In Herrenshoff: Grundwasser muss abgepumpt werden

Korschenbroich · Der Frühling 2014 war vergleichsweise regenreich, dennoch schalteten sich die Grundwasser-Pumpen in Herrenshoff erstmals Anfang 2015 ein. Insgesamt wurden auf diese Weise drei Mal die Grundwasserspitzen gekappt - zuletzt vor gut einer Woche. Holger Diez, Ingenieur beim Erftverband, gab jetzt im Umweltausschuss einen Sachstandsbericht.

Im Wasserwirtschaftsjahr 2014 liefen die Pumpen im Brunnen 46 in Kleinenbroich an 35 Tagen, um den Grundwasserpegel für eine Kanalbaumaßnahme der Stadt zu senken. Ansonsten wurden die Einschaltwerte der Grundwasser-Messstellen nicht erreicht. Außer in Herrenshoff war 2015 keine Pumpe im Einsatz. In Kleinenbroich zahlen Hausbesitzer 80 Euro pro Jahr, um sicherzustellen, dass ihr Keller trocken bleibt. Eine Verbesserung an den Brunnen: Die Optimierung der Heizungssteuerung und des Pontons soll einen geringeren Energieverbrauch zur Folge haben. Holger Diez stellte zudem die Neugestaltung des Brunnens 45 mit Spraykunst in Aussicht.

Peter Drüll (Aktive) war nicht ganz zufrieden: Er wies darauf hin, dass der Brunnen 45 "Am Jüchener Bach" einen ungünstigen Standort habe. Wegen der unmittelbaren Nähe zu einem Mehrfamilienhaus dürfen die Pumpen nicht mit voller Leistung arbeiten. Sein Vorschlag: Eine Verlegung des Brunnens auf ein städtisches Grundstück an der Straße "Hohe Brücke" rund 300 Meter weiter südlich. Dafür gab's aber keine Mehrheit.

Gegenüber unserer Zeitung sagte Peter Drüll: "Die hochgepriesenen Maßnahmen zur Kappung von Grundwasserspitzen schützen gerade mal 900 von 9596 grundwassergefährdeten Häusern." Er hatte zu bedenken gegeben, dass eine Verlegung mehr Hausbesitzer in Kleinenbroich animieren könnte, sich an den Pumpaktionen finanziell zu beteiligen. Ulrich Afflerbach (SPD) sprach sich gegen eine Brunnenverlegung aus: "Wir sollten Herrn Diez vertrauen."

Holger Diez informierte, dass der Erftverband auch für Dormagen-Gohr ein Kappungskonzept erarbeitet habe. 120 Hausbesitzer sind dort bereit, 790 Euro im Jahr zu zahlen.

(barni)
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