Korschenbroich Initiative sucht neuen Platz für Givebox

Korschenbroich · In Kleinenbroich steht die einzige öffentliche Box zum Geben und Nehmen im Stadtgebiet. Anwohner stören sich am Lärm, den ihre Nutzer verursachen. Die Stadt prüft einen neuen Standort im Bereich des Kleinenbroicher Bahnhofs.

 Peter Laabs und Iris Flemmig kümmern sich ehrenamtlich um die Givebox. Sie suchen jetzt nach einem neuen Standort für die Box. Die Bedingungen: Sie soll im Stadtgebiet bleiben und öffentlich zugänglich sein.

Peter Laabs und Iris Flemmig kümmern sich ehrenamtlich um die Givebox. Sie suchen jetzt nach einem neuen Standort für die Box. Die Bedingungen: Sie soll im Stadtgebiet bleiben und öffentlich zugänglich sein.

Foto: Jörg Knappe

Vor drei Jahren wurde sie an der Bismarckstraße 21 in Kleinenbroich aufgestellt, jetzt soll sie möglichst schnell von dort verschwinden: Die Initiative "41352 - einfach besser leben" sucht für die Givebox einen neuen Standort. Und das bis zu den Sommerferien, also bis Mitte nächsten Monats. Einer der Gründe: Anwohner sind genervt. Das nicht etwa, weil das kleine Holzhäuschen zu oft Ziel von Vandalen geworden wäre. Das Problem liegt vielmehr in der starken Nachfrage. "Die Givebox wird zu allen Tages- und Nachtzeiten von Bürgern angesteuert. Immer wieder halten auch Autos mit laufender Musik vor der Givebox, während ihre Fahrer Gegenstände in die Regale räumen. Wenn ich nachts mit offenem Fenster schlafe, werde ich von den Geräuschen wach", berichtet Iris Flemmig.

Die Kleinenbroicherin wohnt direkt neben der Givebox, betreibt an gleicher Stelle einen Geschenke-Laden und hatte sich vor rund drei Jahren mit anderen Initiatoren dafür eingesetzt, dass das rot-weiße Holzhäuschen vor ihrem Haus aufgestellt wird. Jetzt sagt sie: "Vielleicht war ich damals zu blauäugig." Doch das ist nicht der einzige Grund: Die Flemmigs wollen eine neue Garage bauen - und da steht die Givebox im Weg. "Meine Einstellung zu der Box ist zwiespältig. Einerseits stört sie, andererseits wird sie gut von vielen Bürgern angenommen - und das nicht nur von Flüchtlingen. Es wäre schade, wenn kein neuer Standort gefunden würde", betont Iris Flemmig. Eigentlich ist sie vom Konzept, das hinter der Givebox steckt, überzeugt. Aus diesem Grund möchte sie nicht ausschließen, sich weiter an der Pflege des von ihrem Mann Lutz erbauten Holzschuppens zu beteiligen.

Ein neuer Standort für das Holzhäuschen mit der Aufschrift "Geben und Nehmen" wurde bisher noch nicht gefunden - weder von den Mitgliedern von "41352", die übrigens Verständnis für die Probleme der Flemmigs haben, noch von der Stadtverwaltung, die sich in die Suche nach einem geeigneten öffentlichen Platz eingeklinkt hat. "Aktuell wird ein Standort im Bereich des Kleinenbroicher Bahnhofs geprüft, nachdem andere Standorte aus verschiedenen Gründen nicht zum Zuge gekommen sind", sagt Baudezernent Georg Onkelbach auf Anfrage unserer Redaktion. Die Stadt nimmt die Anliegerbeschwerden ernst und wird daher die Standortsuche nochmals intensivieren. Onkelbach betont jedoch, dass der neue Standort zum einen den Zweck der Givebox entsprechen muss, zum anderen dürfen weitere Rechtsgüter nicht beeinträchtigt werden". Der Stadt war die Box vor drei Jahren von der Initiative geschenkt worden.

Die Givebox muss nicht unbedingt in Kleinenbroich aufgestellt werden. Die einzigen Bedingungen: Sie soll im Stadtgebiet bleiben und öffentlich zugänglich sein. Die Pflege müsse - so regelt es ein Vertrag - von Bürgern übernommen werden.

(NGZ)
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