Korschenbroich Jubilare von ihrer Familie umsorgt

Korschenbroich · Irmgard und Egon Schulz aus Glehn können ihre Eiserne Hochzeit feiern.

 Irmgard und Egon Schulz schlossen für 65 Jahren den Bund fürs Leben.

Irmgard und Egon Schulz schlossen für 65 Jahren den Bund fürs Leben.

Foto: Stadt

Irmgard und Egon Schulz sind heute seit 65 Jahren verheiratet. Da die Jubilarin erst vor kurzem im Krankenhaus war, wird die Feier der Eisernen Hochzeit im Kreise der Familie verschoben. Sie wurde 1931 in Westpreußen geboren, er 1923 in Pommern. Das Paar lernte sich 1946 auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im heutigen Polen kennen.

Bei den Jubilaren genoss die Familie seit jeher einen hohen Stellenwert. 1966 verließen sie Polen nicht zuletzt deshalb, um ihrem Sohn und den drei Töchtern - diese sind jetzt zwischen 52 und 64 Jahre alt - eine bessere Zukunft bieten zu können. Das war einfacher gesagt als getan: "Wir mussten 20 Ausreiseanträge stellen", erinnert sich Irmgard Schulz. Und sie erinnert sich an Schikanen, weil die Familie sich als Deutsche fühlte und nicht als Polen. Sie siedelten zunächst nach Neuss über, zogen 1982 nach Glehn.

Die Liebe und Fürsorge, die sie einst ihren Kindern schenkten, bekommen sie jetzt zurück. Zwei Töchter leben in Glehn, eine in Hemmerden, nur der Sohn wohnt mit seiner Familie weiter weg. "Meine Eltern sind für ihr Alter noch sehr rüstig", sagt Tochter Edith Drieb. Und sie fügt hinzu: "Wir verstehen uns alle gut, sind füreinander da." Ihre älteste Schwester, die als Steuerberaterin in Glehn arbeitet, hat ihren Eltern ein Haus zur Verfügung gestellt, in dem sie noch allein klarkommen. Zum Familienverbund gehören auch acht Enkel und zwei Urenkel - der jüngste wurde am 4. Dezember geboren.

Die Töchter kümmern sich um ihre Eltern, kochen auch schon mal für sie. Irmgard und Egon Schulz versuchen aber immer noch, aktiv zu sein. Sie gehen gemeinsam einkaufen und versorgen sich größtenteils selbst. Aufgrund der großen Familie sind sie nie allein, neben den Kindern kümmern sich auch die Enkel um die Jubilare. Handarbeiten und Kochen sind Leidenschaften von Irmgard Schulz. Es macht ihr wie vor 65 Jahren immer noch Spaß, ihren Mann mit kulinarischen Genüssen zu überraschen: "Ich probiere gerne neue Rezepte aus." Egon Schulz arbeitete in Polen als Landwirt, ergriff in seiner neuen Heimat einen kaufmännischen Beruf. "Dem Alter entsprechend sind unsere Eltern gut drauf", freut sich Edith Drieb. Und sie hofft, dass sich ihre Mutter spätestens an ihrem Geburtstag im Februar so weit von ihrer Krankheit erholt hat, dass sie die Feier, die jetzt verschoben wird dann wird genießen können.

(barni)
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