Korschenbroich Jugendliche gestalten Glehner "Sinnflut" neu

Korschenbroich · Die einzige Glehner Jugendeinrichtung ist in die Jahre gekommen. Sie soll mit Hilfe ihrer Besucher neu gestaltet werden. Ein Ortsbesuch.

 Miriam Fabry, Sozialpädagogin Katrin Zajfert vom Kreisjugendamt und Laura Krüppel (v.l.) beim Billard-Spiel in der Jugendeinrichtung "Sinnflut". Bald packen sie mit an, um die Räume neu zu gestalten.

Miriam Fabry, Sozialpädagogin Katrin Zajfert vom Kreisjugendamt und Laura Krüppel (v.l.) beim Billard-Spiel in der Jugendeinrichtung "Sinnflut". Bald packen sie mit an, um die Räume neu zu gestalten.

Foto: cka

Mächtig was los ist in der Jugendeinrichtung "Sinnflut" in Glehn. Beinahe jeden Tag treffen sich Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren und gestalten dort ihre Freizeit. Damit die Einrichtung weiterhin attraktiv bleibt, soll sie jetzt umgestaltet werden. "Die Räume sind in die Jahre gekommen. Jetzt wollen wir die Jugendlichen mit ins Boot holen und die Räume gemeinsam mit ihnen und nach ihren Wünschen neu gestalten", sagt Katrin Zajfert vom Kreisjugendamt, die die Einrichtung betreut.

Mehr als 20 Jugendliche besuchen die einzige Jugendeinrichtung in Glehn regelmäßig, tendenziell sogar mehr Jungs als Mädchen. Ein großer Vorteil: Die hauptamtliche Sozialpädagogin Katrin Zajfert (27) weiß selbst genau, was bei den Jugendlichen aktuell angesagt ist - und was längst aus dem Trend gekommen ist.

Erstaunlich: "Gerade unsere Koch-Gruppe am Donnerstag wird sehr gut angenommen. Auch das Karaokesingen zieht - und das nicht nur bei den Mädels", erzählt die Mönchengladbacherin. Doch Kochen und Karaokesingen sind natürlich nicht die einzigen Aktivitäten in der großräumigen und für Jugendliche kostenlosen "Sinnflut": Es wird darüber hinaus auch getanzt, gebastelt oder Playstation, Billard, Kicker und Dart gespielt.

"Die Vielfältigkeit ist das, was mich an meinem Beruf reizt", sagt Katrin Zajfert, die mit viel Elan hinter den Jugendeinrichtungen steht und dafür ordentlich die Werbetrommel rührt. "Das funktioniert am besten über Mund-zu-Mund-Propaganda. Aber auch wir müssen mit der Zeit gehen. Viele Jugendliche finden heute etwa über Facebook und WhatsApp zu uns", berichtet die 27-Jährige, die zusehends einen Wandel in der Jugendwelt beobachtet: "Sämtliche Aktivitäten in den Einrichtungen verschieben sich in den späten Nachmittag oder in die Abendstunden, weil den Jugendlichen durch lange Schulzeiten und Hausaufgaben oft wenig Freizeit bleibt."

Deshalb wird auch die anstehende Umgestaltung der Räume im Glehner Jugendzentrum größtenteils in die Sommerferien geschoben. "Doch schon im April wollen wir mit den ersten Vorbereitungen starten. Schließlich ist Großes geplant. Die Jugendlichen wünschen sich ein modernes Industrie-Loft-Design", sagt Katrin Zajfert und schmunzelt.

Mit anpacken wollen auch die beiden begeisterten Tänzerinnen Miriam Fabry aus Glehn und ihre Freundin Laura Knüppel aus Raderbroich (beide 17), die regelmäßig in die "Sinnflut" kommen, um gemeinsam mit anderen Jugendlichen in ihrem Alter Tänze einzustudieren. "Das macht uns sehr großen Spaß. Außerdem verstehen wir uns super mit Katrin und den anderen", sagen sie unisono. Getragen wird die 2006 ins Leben gerufene Einrichtung übrigens sowohl vom Jugendamt als auch vom Elterngesprächskreis Glehn. "Es besteht außerdem eine Kooperation mit der Offenen Ganztagsgrundschule Glehn", sagt Zajfert, die von acht weiteren Jugendlichen und zwei Honorarkräften unterstützt wird.

(NGZ)
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