Korschenbroich Junge Familien zieht's nach Korschenbroich

Korschenbroich · Gerade junge Familien möchten nach Korschenbroich ziehen. Doch die vorhandene Nachfrage kann kaum bedient werden. Die ältere Generation hat wiederum Probleme, geeignete Wohnungen in Zentrumsnähe zu finden.

 Junge Familien wollen nach Korschenbroich ziehen. Sie schätzen die dörfliche Struktur für ihre Kinder und die sehr gute Verkehrsanbindung.

Junge Familien wollen nach Korschenbroich ziehen. Sie schätzen die dörfliche Struktur für ihre Kinder und die sehr gute Verkehrsanbindung.

Foto: dpa

106,7 Quadratmeter beträgt die Wohnfläche pro Wohnung in Korschenbroich laut einer Statistik von IT NRW. Somit stehen jedem Einwohner über 50 Quadratmeter zur Verfügung. Damit steht die Stadt im Vergleich zu anderen Gemeinden, wie Neuss (42 Quadratmeter pro Person) oder Kaarst (46 Quadratmetern) gut da.

Für junge Familien von außerhalb ist Korschenbroich besonders attraktiv. "Wir haben eine viel geringere Dichte an Singlehaushalten als in den deutschen Großstädten", sagt Michael Deussen vom gleinachmigen Immobilienunternehmen in Korschenbroich. Gerade die dörfliche Struktur mit einer guten Verkehrsanbindung ist für Familien mit Kindern interessant. Hinzu kommt, dass die Mietpreise in den letzten Jahren nicht so massiv gestiegen sind, wie in den Großstädten. "Die vorhandene Nachfrage kann momentan kaum bedient werden", sagt der Experte, denn die sei deutlich größer als das Angebot. Korschenbroich sticht damit heraus, denn in vielen vergleichbaren Städten gibt es keinen Nachfrageüberhang. "Ein Objekt steht hier maximal zwei Wochen leer", sagt auch Martin Kreutzer, Geschäftsführer von Kreutzer Immobilien. Viele wollen aus Düsseldorf, aber auch Langenfeld oder Ratingen nach Korschenbroich ziehen. "Mönchengladbach ist dagegen für viele keine Option", berichtet Kreutzer über seine Kunden.

Auch die Objekte seien in einem guten Zustand, sagt Kreutzer. Denn viele Vermieter möchten sich nur ein gutes Klientel in die Mietobjekte holen, dafür müsse man auch renovieren. Im Schnitt bezahlen die Mieter in der Stadt sieben Euro für eine Altbauwohnung. "Bei Neubauten liegen wir im Bereich von bis zu zehn Euro pro Quadratmeter", sagt Kreutzer

Probleme eine geeignete Wohnung zu finden, hat jedoch auch die ältere Generation, die oftmals aus Korschenbroich stammt, wissen die Makler. Gerade ältere Menschen, die aufgrund ihres Alters aus ihren Häusern ziehen müssen, würden täglich nach altersgerechten Wohnungen bei Martin Kreutzer fragen. "Ich muss sie leider meistens wegschicken", sagt der 44-Jährige. In Korschenbroich mangele es an altersgerechtem Wohnraum in Zentrumsnähe. Denn gerade Senioren seien darauf angewiesen, dass Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Ärzte gut zu erreichen sind. "Es wurde hier vergessen, altersgerechte Wohnungen und Häuser zu bauern", kritisiert Kreutzer.

Zwar stehen Neubauprojekte, wie an der Niersaue an, doch auch dort kann man nicht mit seniorengerechten Wohnungen rechnen. "Es wurde dort nicht vorgeschrieben, dass die Wohnungen altersgerecht sein müssen", sagt der Beigeordnete Georg Onkelbach. Er verweist darauf, dass es unter anderem im Seniorenzentrum Korschenbroich Wohnungen gibt und weitere Wohnungen von der Caritas geplant sind. Doch den Schritt vom eigenen Heim zur Seniorenresidenz, wollen die wenigsten gehen, weiß Martin Kreutzer aus Gesprächen mit seinen Kunden.

(NGZ)
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