Korschenbroich Kampf den Hundehaufen: Stadt stellt weitere Doggy-Boxen auf

Korschenbroich · Weitere Hundekot-Beutelspender werden jetzt im Stadtgebiet aufgestellt. Das entschied der Hauptausschuss in seiner jüngsten Sitzung. Einstimmig folgten die Mitglieder dem Vorschlag der Verwaltung, die sogenannten Doggy-Boxen nun auch in Steinhausen im Bereich des Mühlenkamps zu installieren. Die Zahl der Hundekot-Beutelspender blieb offen, fest steht hingegen: Der Versuch erstreckt sich über ein Jahr. Danach will der zuständige Eigenbetrieb Stadtpflege dem Hauptausschuss einen Erfahrungsbericht vorlegen.

Bereits im März wurden in Kleinenbroich entlang des Jüchener Baches auf einer Strecke von 800 Metern drei Beutelspender von der Stadt aufgestellt. Damit reagierte die Verwaltung unter anderem auf immer wieder von Bürgern vorgebrachte Forderungen. In dem von der Stadtpflege zusammengestellten Erfahrungsbericht heißt es: "Die Beutelspender werden grundsätzlich gut genutzt. Jede Woche müssen mehrere hundert Beutel nachgefüllt werden. Zuletzt wurden die Behälter beim Nachfüllen bereits leer vorgefunden."

Für das Kleinenbroicher Modell wurde zunächst ein wöchentlicher Takt festgelegt. Die Verwaltung geht mittlerweile davon aus, dass dieser Takt auf Dauer nicht ausreichend sein wird und mindestens zweimal pro Woche kontrolliert und nachgefüllt werden muss. Damit hat sich das Thema Hundehaufen am Wegesrand allerdings längst nicht erledigt. Das ernüchternde Ergebnis der Stadtpflege vom 12. Juli: "Bei dem Kontrollgang wurden 62 frische Hundekothaufen entlang des Weges gezählt. Das waren 30 mehr als bei der Kontrolle am 30. Mai." Als Erklärung heißt es in der Verwaltungsvorlage: "Die auch weiterhin hohe Zahl an nicht eingetüteten Haufen spricht dafür, dass die städtischen Beutel vor allem von den verantwortungsvollen Hundehaltern genutzt werden, die auch vorher bereits ihre eigenen Beutel dabei hatten."

Reinhard Brieske (CDU) lobte die Initiative der Stadtverwaltung, den Doggy-Boxen-Versuch auf Steinhausen auszudehnen: "Man kann tagsüber schon nicht mehr über den Mühlenkamp gehen, ohne nicht mindestens eine Tretmine zu treffen." Anschaulich schilderte der Liedberger dem Hauptausschuss auch seine Schlecht-Wetter-Erfahrung: "Wenn sich dann die ganze Masse bei Regen auf dem Weg ausbereitet, kann dort keiner mehr gehen." Obschon sich keiner der Anwesenden den Spazierweg bei Regen wirklich vorstellen wollte, wurden diese Schilderungen von Denis Teppler-Lenzen (SPD) bestätigt. "Ich begrüße diese Beutelspender-Aktion", sprach auch sie sich für die Aufstellung weiterer Doggy-Boxen aus. Übrigens: Die Stadt verpflichtet laut Satzung die Hundehalter, die Hinterlassenschaften ihres Tieres selbst zu beseitigen. Wer dies nicht tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeld bestraft werden kann. "Bis zu 35 Euro werden bei dieser Ordnungswidrigkeit fällig", erklärte der Beigeordnete Georg Onkelbach gestern auf Nachfrage.

Stadtkämmerer Thomas Dückers hatte sich im Hauptausschuss spontan bereiterklärt, mit einem Kollegen vom Ordnungsamt selbst einen Kontrollgang zu machen.

(NGZ)
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