Korschenbroich Kfd will neue Mitglieder werben

Korschenbroich · Der Frauenverband geht gegen den anhaltenden Mitgliederschwund an.

Mit rund 500.000 Mitgliedern ist die Kfd, die Katholische Frauengemeinschaft, der größte Frauenverband Deutschlands und der größte katholische Verband. Die Zahl ist sehr respektabel, aber es gibt auch einen Mitgliederschwund.

Im März Jahres gab das Bistum Aachen daher den Startschuss für die große Mitgliederwerbekampagne der Kfd. Diese ist auf drei Jahre angelegt, um Leistungen und Errungenschaften bewusst zu machen und mit diesem Wissen selbstbewusster werben zu können. Für den Diözesanverband Aachen lud Monika Schmitz in das Pfarrzentrum von St. Andreas ein, um die Korschenbroicher Ortsgruppen über die bundesweite Aktion zu informieren. "Wir brauchen Neue!", betonte Schmitz und wies auf eine kostenlose Schulung am 3. Dezember von 10 bis 18 Uhr im Pfarrzentrum hin. Dann solle bewusst gemacht werden, "welche Schätze habe ich in der Gruppe und was tut sich außerhalb meiner Gruppe im Bundesverband. Man muss daran arbeiten, dass die Kfd stark bleibt", warb die Referentin, die ihre "Heimat" im Ortsverband Liedberg hat. Sie betonte, dass an der Basis oft nicht wahrgenommen werde, was auf Diözesan- und Bundesebene geleistet werde, und erinnerte an "Meilensteine": Die Kfd sei zum Beispiel beteiligt gewesen an Entscheidungen zum Bundeserziehungsgeld, zur Anerkennung des Erziehungsgeldes für vor 1992 geborene Kinder und zur Strafbarkeit von Gewalt in der Ehe.

Mit Hilfe einer Grafik belegte Schmitz, dass der Verband 1982 mit fast 750.000 Mitgliedern auf Bundesebene den höchsten Stand hatte. "Von da an ging es bergab", fasste sie zusammen. Verluste habe es durch Todesfälle gegeben, aber auch durch Auflösung ganzer Gruppen mit 200 bis 300 Mitgliedern. Der Schwund lasse sich teilweise durch demografische Faktoren erklären, aber auch mit einer nachlassenden Bereitschaft, im Verband aktiv mitzuwirken, durch den Verlust eines traditionellen katholischen Milieus und durch das Bild von der Kfd. "Viele Jüngere denken, die trinken nur Kaffee und feiern Karneval", berichtete Schmitz von Klischees. Sinkende Mitgliederzahlen bedeuteten weniger finanzielle Ressourcen für Angebote - damit eine geringere Wahrnehmung und schließlich eine Schwächung der Frau in Kirche und Gesellschaft, so Schmitz.

Die anwesenden Kfd-Frauen kannten das Problem, junge Frauen zu werben, obwohl vielfach Interesse bestehe. Daher werden nun nach Möglichkeit die Anfangszeiten von Veranstaltungen auf Berufstätige abgestimmt.

(NGZ)
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