Korschenbroich Kita-Kinder in mobiler Holz-Werkstatt

Korschenbroich · An der Kindertagesstätte St. Elisabeth in Glehn rückte jetzt die mobile Kinderwerkstatt "Werki" an, in der Kinder kreativ sein können und den sicheren Umgang mit Holzwerkzeug erlernen. Für die Aktion gesorgt hat der Kita-Förderverein.

Nur eifriges Ratschen und Raspeln ist zu hören - die Jungen und Mädchen der Kindertagesstätte St. Katharina Glehn sind konzentriert und mit hoch roten Wangen bei der Sache. Unter Anleitung des Waldorf-Erziehers und Sonderpädagogen Jochen Thiel aus Thönisvorst lernen sie in dessen mobiler Kinderwerkstatt "Werki" in einem kleinen Lastwagen den sicheren Umgang mit Werkzeugen der Holzbearbeitung.

Matz (4) aus der Schmetterlingsgruppe und David (4) aus der Hasengruppe sind mit Feuereifer dabei, einen Teelichthalter zu fertigen. Sie lernen schnell, dass der Schraubstock eine riesige Hilfe ist und dass die Raspel nur funktioniert, wenn sie mit beiden Händen kräftig nach vorne geschoben wird.

Möglich wurde das Projekt durch den Förderverein "Gemeinsam stark sein", der den insgesamt 60 über dreijährigen Kindern der Kita dieses Handwerkserlebnis an drei Tagen finanziert hatte. Nacheinander lernten die Jungen und Mädchen in Gruppen in der mit Werkbänken ausgestatteten mobilen Werkstatt, wie man Holz bearbeiten und gestalten kann - natürlich unter Anleitung.

Ursula Schwarz, die Leiterin der Einrichtung, weiß die besondere Aktion in der Kindertagesstätte sehr zu schätzen. "Es gibt viele Kinder, die überhaupt noch keine Werkerfahrung haben, und Jochen Thiel ist von seiner Profession her fantastisch auf jedes unserer Kinder eingegangen - ich bin begeistert." Die Leiterin der Kindertagesstätte, die auch Familienzentrum ist, erklärt: "Wichtig dabei ist die Erfahrung, die die Kinder machen, wenn sie etwas erarbeiten." Und sie betont: "Nicht das Produkt ist unbedingt das Wichtigste, sondern der Weg dahin", sagt Ursula Schwarz.

Marie (5) aus der Mäusegruppe fertigt wie auch ihre Freundin Lena (5) ein Motorboot und verzweifelt fast an einer Aststelle, die genau an einer Kante liegt. Sie lernt, dass das Holz dort sehr viel härter ist und wie sie dieses Problem meistern kann. Schließlich klebt sie auf den sorgfältig mit Schmirgelpapier geglätteten Rumpf ihres Schiffs rot, blau und lila bemalte Aufbauten. In zwölf Stunden wird der wasserfeste Kleber so hart sein, dass sie ihr Schiff schwimmen lassen kann.

Natürlich geht es auch um Sicherheit beim Werken. Die Kinder lernen unter anderem, dass sie niemals die geraspelten oder gefeilten Holzsplitter wegpusten dürfen - das kann ins Auge gehen. Und Lena (6) aus der Schmetterlingsgruppe weiß, dass ihre Zähne kaputt gehen würden, wenn sie Holz mit ihren Zähnen bearbeiten würde

Christian Abraham, der Vater eines Kita-Kindes, hatte das Projekt in Glehn koordiniert. Klaus Seidelmann, der Vorsitzende des Fördervereins und Vater der fünfjährigen Leandra, berichtet von der nächsten Aktion, die in der Tagesstätte an der Elisabethstraße ansteht: "Nächste Woche werden die Hochbeete unseres vom Förderverein finanzierten und angelegten Nutz- und Naschgartens mit Mutterboden befüllt. Ende März können die ersten Samen und Pflanzen ausgebracht werden."

(NGZ)
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